Ausgezeichnet für die Erfüllung der entsprechenden Qualitätsziele wurden damit die meisten Einrichtungen im Rhein-Sieg-, im Oberbergischen, im Rhein-Erft- und im Rheinisch-Bergischen Kreis, in den Städten Bonn, Köln und Leverkusen und in den rheinland-pfälzischen Kreisen Ahrweiler und Neuwied. In Bonn hatten sich alle Kliniken prüfen lassen, und alle konnten die hohen Qualitätsstandards der Prävention erfüllen.

"Wir glauben, dass die Kliniken damit der politischen Bedeutung des Themas Infektionsprävention und Hygiene und damit auch den hohen Erwartungen der Patienten entsprechen", sagte Koordinator Professor Martin Exner vom Institut für Hygiene und öffentliche Gesundheit der Universität Bonn dem General-Anzeiger.

Gerade durch aus dem Ausland einreisende Patienten könnten immer multiresistente Erreger eingeführt werden. Seit 2010 ein sehr resistenter Erreger in Leipzig festgestellt worden war, hätte sich in Sachsen die Ausbreitung wellenmäßig über drei Jahre auch in anderen Klinken fortgesetzt.

Exner erinnerte ebenso an einen schweren Fall in einer Bremer Kinderklinik. In dieser Dimension sei die hiesige Region noch nicht heimgesucht worden. Niemand könne aber auch mit Qualitätssiegel ausschließen, dass es auch in der Region zu Ausbrüchen von Infektionserregern in den Krankenhäusern komme.

"Doch wir können solche Ausbrüche jetzt rasch erkennen und unter Kontrolle bringen und damit die weitere Persistenz vermeiden." Dabei sei die enge Kooperation mit den entsprechenden Gesundheitsämtern sehr wichtig. "Gerade hier in Bonn sind wir meiner Meinung nach besonders gut aufgestellt", sagte Exner.

Im Sommer war es auch an der Bonner Uniklinik zu einem MRE-Fall gekommen. "Aber hier hat sich gezeigt, dass wir durch die frühzeitige Information und dadurch, dass die ärztliche Pflege, die Verwaltung und die Mikrobiologie sofort an einem Strang zogen, das Problem schnell in den Griff bekommen haben", sagte Inge Heyer vom Bonner Gesundheitsamt auf Anfrage.

Durch die Synthese von Forschung und Praxis, von Kliniken und Ämtern könnten standardisierte Vorgehensweisen abgesprochen werden. "Wir nehmen gemeinsam den Kampf gegen die Erreger auf und finden im praktischen Fall für den Patienten die optimale Lösung", so Heyer. Die Qualitätssiegelvergabe gerade auch an alle Bonner Kliniken freue sie sehr. "Wir haben uns vor Ort alle Einrichtungen angesehen und werden sie auch weiter regelmäßig begehen."

Alle sechs bis acht Wochen tausche sich eine Lenkungsgruppe nun über die neuesten Entwicklungen und akute Fälle aus und plane Fortbildungen. Derzeit gebe es keine akuten Fälle in Bonn. "Wir brauchen im Moment keine Angst zu haben", sagte Heyer.

Bonn: Evangelische Kliniken Bonn gGmbH (Johanniter- und Waldkrankenhaus), Gemeinschaftskrankenhaus Bonn gGmbH, GFO Kliniken Bonn (St. Josef- und St. Marien-Hospital), LVR-Klinik Bonn, Malteser-Krankenhaus Seliger Gerhard Bonn/ Rhein-Sieg, MediClin Robert Janker-Klinik Bonn, Neurologisches Rehabilitationszentrum "Godeshöhe", Uniklinikum Bonn.

Rhein-Sieg-Kreis: Asklepios Klinik Sankt Augustin, Helois Klinikum Siegburg, Katholisches Krankenhaus im Siebengebirge, Krankenhaus Zur Heiligen Familie Bornheim-Merten, St. Franziskus-Krankenhaus Eitorf, St. Johannes-Krankenhaus Troisdorf, St. Josef-Hospital Troisdorf.

Kreis Ahrweiler: Ahrtal-Klinik Fachkrankenhaus für Angiologie Bad Bodendorf, Gefäßzentrum Dr. Bauer Ahrweiler, Krankenhaus Maria Stern Remagen, Marienhaus Klinikum im Kreis Ahrweiler Bad Neuenahr/ Ahrweiler, Adenau, Burgbrohl.