Café Göttlich in Bonn 25-jähriges Bestehen mit vielen Gästen gefeiert

BONN · "Das ist mein Wohnzimmer": Diesen Satz hört man besonders häufig, wenn man Stammgäste fragt, was sie am Café Göttlich an der Fürstenstraße besonders schätzen. Ob Oberstufenschüler, Studenten oder gestandene Bonner - sie alle überzeugt der Kneipe-Bar-Café-Mix in der Nähe des Uni-Hauptgebäudes. Und das schon seit nunmehr 25 Jahren. Am Samstagabend feierte das Café Göttlich mit einem Straßenfest Geburtstag.

Ausgelassen tanzten die Besucher zu der brasilianischen Musik mit Afrobeats der Band Crescenti und der deutschsprachigen Gypsy-Flamenco-Reggae-Fusion der Band Blümchenknicker. Mitten drin saß der "Alles mal malen"-Mann und hielt das Geschehen zeichnerisch fest. Am späten Abend begann die "I love Deephouse-Party". Die auf der Außenterrasse geplante Silent Party, bei der die Besucher Kopfhörer tragen und die Musik selber wählen können, wurde wegen des Regens abgesagt.

1988 eröffneten Jörg Schmidt und der inzwischen verstorbene Alfred Hellmann das Café Göttlich, das von 9 Uhr morgens bis 2 Uhr nachts, freitags und samstags sogar bis 4 Uhr nachts geöffnet hat. "Wir glaubten von Anfang an zu hundert Prozent an den Erfolg", erinnert sich Schmidt. Freund Michael Fuchs wurde für den kaufmännischen Part gewonnen. Heute gehört Günter Pütz zu den Mitinhabern. Vor der Eröffnung des Cafés hatte dort Trude Geyer-Altmiks 36 Jahre lang die "Wiener Mokkastube" geführt.

"Berühmt sind wir für unseren Milchkaffee", sagte Geschäftsführer Jens Wernemann. Ebenfalls bei den Gästen beliebt: Jeden ersten und dritten Sonntag im Montag wird zur Jazz-Jam-Session geladen. Und alle zwei Monate zur "I love Deephouse-Party". Zudem bietet das Göttlich Wechselausstellungen angehender Künstler. Zum Jubiläum haben zurzeit jedoch die Gäste die Wände des Kneipen-Cafés übernommen - mit Privatfotos, die im Göttlich geschossen wurden.

"Wenn die anderen Kneipen zu machen, kommen die Leute hierhin", meinte Stefan, ehemaliger Mitarbeiter der ersten Stunde. Auch Cornelius ist ein sogenannter Ehemaliger: Er erinnert sich an elegant gekleidete Botschafter-Attachés, die sich bei jedem Bier in einer anderen Sprache unterhielten. Auch Herbert Schneider ist ehemaliger Mitarbeiter. Nur allzu gut kann er sich an eine Putzfrau erinnern, die über eine unpünktliche Kellnerin mit den Worten "Faules Frau, nixe komme" schimpfte.

Damit meinte sie auf keinen Fall Martina Borgers. Die ehemalige Mitarbeiterin lernte im Café die spätere Patin ihres ersten Sohnes kennen. Das Göttlich werde wohl die Folgen des Rauchverbots zu spüren bekommen, befürchtet Wernemann. "Wir hoffen, dass sich jetzt im Winter alle daran gewöhnen."

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