Feier in Bonn 25 Jahre DGB-Haus
BONN · Fast hätten Ingo Degenhardt und seine Mitstreiter den Termin verpasst: "Das war eher ein Zufall, als wir feststellten, dass das DGB-Haus in diesem Jahr 25 Jahre alt wird", sagte der Vorsitzende des DGB-Kreisverbands Bonn/ Rhein-Sieg. Am Freitag feierte Degenhardt mit Kollegen und vielen Gästen das silberne Jubiläum ausgelassen bei tropischen Temperaturen und heißen Rhythmen im Garten der Geschäftsstelle an der Endenicher Straße.
Überrascht zeigte sich der Gewerkschafter über die hohe Zahl der Gratulanten, die trotz Hitze den Weg zum DGB-Haus gefunden hatten. "Das sind ja mehr als zu unseren Neujahrsempfängen", sagte er mit einem Lachen. Einige unter ihnen erinnern sich nur zu gut an das alte DGB-Domizil an der Maximilianstraße in der Innenstadt. "Unbestätigten Gerüchten zufolge gibt es dieses Haus nur aus einem einzigen Grund - am alten Gewerkschaftshaus gab es keine Parkplätze", sagte Degenhardt.
Da wusste es Klaus Wiesehügel besser. Der Vorstandsvorsitzende der IG-Bau-Stiftung "Soziale Gesellschaft - Nachhaltige Entwicklung" und ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete war damals Mitglied der Baukommission für den Neubau. "Nein", sagte er, "es ging nicht um Parkplätze". Es sei ganz profan ums Geld gegangen, das Haus in bester Innenstadtlage sollte verkauft werden. "Das war eine rein gewerkschaftlich-kapitalistische Veranstaltung", sagte er zur allgemeinen Erheiterung.
Nimptsch lässt 25 Jahre Revue passieren
OB Jürgen Nimptsch, der einst als Chef der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in den Räumen des DGB ein und aus ging, ließ die vergangenen 25 Jahre Revue passieren und kam zu dem Schluss, dass es heute zwischen Politik, Gewerkschaft, Kirchen und Wirtschaft in Bonn ein besseres Miteinander gebe als damals. Das konnte man auch an der Gästeliste ablesen.
Gekommen waren unter anderem Landrat Sebastian Schuster (CDU), IHK-Hauptgeschäftsführer Hubertus Hille, Europa-Abgeordneter Axel Voss (CDU), die OB-Kandidaten Ashok-Alexander Sridharan (CDU), Peter Ruhenstroth-Bauer (SPD) und Tom Schmidt (Grüne) sowie Stadtdechant Wilfried Schumacher und Arbeitsgerichtsdirektor Wilfried Löhr-Steinhaus.
