Geduldsprobe für Autofahrer Bonn steht wieder im Stau

BONN · Stadtverwaltung: Die Straßenbauarbeiten dulden keinen Aufschub. Busse und Bahnen sind mit Verspätungen unterwegs.

 Für den Umbau der Stadtbahnhaltestelle am Stadthaus steht Autofahrern in den nächsten 13 Monaten nur eine Fahrspur pro Richtung von morgens bis zum frühen Nachmittag zur Verfügung.

Für den Umbau der Stadtbahnhaltestelle am Stadthaus steht Autofahrern in den nächsten 13 Monaten nur eine Fahrspur pro Richtung von morgens bis zum frühen Nachmittag zur Verfügung.

Foto: Roland Kohls

Die Baustelle auf der Nordbrücke ist gerade erst geräumt, da werden die Autofahrer in Bonn die nächsten Wochen und Monaten erneut auf eine harte Geduldsprobe gestellt. Seit Montag hat die Stadt gleich auf vier Hauptverkehrsadern Großbaustellen eingerichtet - und prompt kam es vor allem im Berufsverkehr zu langen Staus.

Besonders betroffen sind die Autofahrer, die zurzeit im Bonner Norden auf der Kölnstraße und Römerstraße, auf der B9 in Richtung Bad Godesberg und im Bereich Stadthaus unterwegs sind. Auch die Fahrgäste in den Bussen und Bahnen der Stadtwerke bekommen die Auswirkungen der neuen Baustellen zu spüren.

Warum ballen sich die Großbaustellen in Bonn so plötzlich?

Die Stadt Bonn hatte mit Rücksicht auf die Sanierung der Fahrbahnübergänge auf der Nordbrücke in den Sommerferien und den damit verbundenen erheblichen Verkehrsbehinderungen ihre bereits seit längerem geplanten großen Straßenbauvorhaben auf der Köln- und Römerstraße sowie auf der B9 und an der Stadtbahnhaltestelle am Stadthaus verschoben.

Hätte man die einzelnen Bauprojekte nicht nacheinander abarbeiten können?

Das war der Stadt zufolge aus zeitlichen Gründen, vor allem vor dem Hintergrund der weiteren geplanten Sanierungsarbeiten auf den Bonner Brücken, etwa der Viktoriabrücke, nicht möglich. Die Arbeiten duldeten deshalb keinen Aufschub. Die wichtigsten Projekte mussten jetzt begonnen werden. Obendrein hängen die aktuellen Großbaustellen verkehrstechnisch nicht zusammen.

Was sagen die Stadtwerke?

Mit erheblichen Verspätungen insbesondere im Berufsverkehr müssen die Fahrgäste der Buslinien 600, 601 und 604 wegen der Baustellen auf der Köln- und Römerstraße rechnen. Noch drastischer fallen die Verspätungszeiten laut SWB auf der Linie 605 aus, weil sie auf ihrer Route von Graurheindorf nach Oedekoven gleich zwei Großbaustellen passieren muss. Nur geringe Verspätung verzeichnen die SWB auf der Straßenbahnlinie 61.

Was wird im Einzelnen gemacht? Wie lange dauern die Arbeiten und was kosten sie?

Auf der Friedrich-Ebert-Allee (B9) wird das letzte noch nicht gestaltete Teilstück zwischen Langenbach- und Adalbert-Stifter-Straße ausgebaut. Dabei werden die Fahrbahn sowie die Rad- und Gehwege umgestaltet und erneuert. Der Ausbau kostet die Stadt voraussichtlich 1,9 Millionen Euro. Die Baumaßnahme soll laut Presseamt bis Ende Mai 2015 laufen. Während der gesamten Bauzeit steht in Fahrtrichtung Bad Godesberg nur eine Spur zur Verfügung.

Auf der Kölnstraße wird zwischen der Straße Am Josephinum und dem Lievelingsweg die Fahrbahn saniert. Dabei werden die Decken beider Fahrspuren abgefräst und mit einer neuen Asphaltbetondeckschicht versehen. Außerdem werden die Entwässerungsrinnen, Bordsteine und Straßenabläufe erneuert. Die Arbeiten sollen etwa fünf Wochen dauern und kosten rund 120.000 Euro. Während der Bauzeit ist die Kölnstraße in dem Abschnitt in Richtung Kaiser-Karl-Ring gesperrt. Eine Umleitung ist ausgeschildert.

Die Römerstraße wird zwischen Salierweg und Augustusring saniert. Außerdem werden die Kreuzung Römer-/Husarenstraße/Am Jesuitenhof zu einem Minikreisel umgebaut und die Bushaltestellen "Bataverweg" und "Pädagogische Fakultät" barrierefrei umgestaltet. Die Arbeiten dauern sieben Monate und kosten 2,5 Millionen Euro. Während der Bauzeit bleibt der Abschnitt in Richtung Graurheindorf gesperrt. Umleitungen sind ausgeschildert.

Am Stadthaus wird die Stadtbahnhaltestelle behindertengerecht umgebaut. Die Bahnsteige werden vollständig erneuert. Die Rolltreppen am Stadthaus werden durch Aufzüge ersetzt. Die Verbindung zum Aufzug zur Stadthausbrücke erfolgt über separate Fußgängerbrücken. Die Bauzeit beträgt 13 Monate. Die Kosten betragen 5,4 Millionen Euro, das Gros wird vom Land bezuschusst.

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