Römerstraße in Bonn Verkehrschaos im Bonner Norden

BONN · Stoßstange an Stoßstange. Auf der Römerstraße stauen sich die Autos. Stadtauswärts, denn stadteinwärts ist die Straße zwischen Augustusring und Wachsbleiche gesperrt. Wie der General-Anzeiger berichtete, verlegt dort eine Tochtergesellschaft der Stadtwerke Bonn über eine Distanz von 580 Metern neue Gas- und Wasserleitungen.

 Weil neue Gas- und Wasserleitungen verlegt werden, ist die Römerstraße zurzeit nur einspurig befahrbar.

Weil neue Gas- und Wasserleitungen verlegt werden, ist die Römerstraße zurzeit nur einspurig befahrbar.

Foto: Simon Bartsch

"Das ist schon extrem ärgerlich", sagt eine Mitarbeiterin der Aral-Tankstelle an der Ecke Kölnstraße/Augustusring. "Natürlich haben wir durch die Baustelle Kundeneinbußen. Und das Verkehrsaufkommen hat auch zugenommen." Doch die Erneuerung der Leitungen ist laut Stadtwerke dringend nötig.

"Die Verlegung der Leitungen ist Voraussetzung für den anschließenden Kanalbau, den die Stadt anstrebt", erläutert deren Pressesprecher Werner Schui. Insgesamt werden rund 130 Anlieger mit neuen Anschlüssen versorgt. Um die Bauzeit möglichst gering zu halten, haben die Stadtwerke gleich zwei Unternehmen beauftragt, die sich von beiden Seiten um den Austausch der Leitungen kümmern.

"Das ist für alle Restaurants und Geschäfte an der Straße eine große Katastrophe", sagt eine Geschäftsinhaberin. "Mittags ist es der Lärm, und abends erreicht uns niemand. Es sind ja gleich mehrere Straßen, die betroffen sind." Doch Autofahrer und Geschäftsinhaber müssen sich noch gedulden.

Sobald die Arbeiten der Stadtwerke abgeschlossen sind, wird die Stadt mit Kanalarbeiten beginnen. Anschließend wird die Römerstraße zwischen Augustusring und Wachsbleiche komplett erneuert und neu gestaltet. "Natürlich ist das für die anliegenden Geschäfte nicht einfach, aber der Ausbau ist nötig. Leider wird er sich bis Anfang 2017 hinziehen", sagt Marc Hoffmann, Pressesprecher der Stadt Bonn.

Auch die Graurheindorfer Straße ist teilweise gesperrt

Somit wird der Verkehr in die Innenstadt auch weiterhin über die Kölnstraße geleitet. Das scheint vielen Autofahrern nicht klar zu sein. Obwohl die Stadt laut Presseamt auf der Graurheindorfer Straße, dem Kaiser-Karl-Ring und der Kölnstraße zwei mal anderthalb Meter große Hinweisschilder aufgestellt hat, versuchen zahlreiche Autofahrer weiterhin über den Augustusring auf die Römerstraße zu gelangen, und müssen dort dann einen 180-Grad-Wende machen.

Die nächste Möglichkeit zum Abbiegen Richtung Innenstadt bietet sich ihnen erst wieder an der Kölnstraße. "Es ist die Hölle. Ich muss jeden Tag neu überlegen, wie ich nach Bad Godesberg komme", sagt Christiane Bock, Anwohnerin der Nordstraße. Denn dauernd würde sich wegen Baustellen die Verkehrsführung ändern.

Mitte November sollen die Kanal-Arbeiten beendet sein

Wie die Stadt auf Anfrage mitteilt, ist die Graurheindorfer Straße derzeit zwischen Nordstraße und dem Haus Nummer 31 stadteinwärts gesperrt. Damit bleibt bei blockierter Römerstraße nur noch der Weg über die Kölnstraße.

Die sei als Umleitung ausgeschildert, sagt Markus Schmitz vom städtischen Presseamt. Christiane Bock mogelt sich nun morgens durch Bonn-Castell hinunter zum Rheinufer. Vor Kurzem noch sei die Graurheindorfer Straße andersherum Einbahnstraße gewesen. Um nach Hause zu kommen, musste Bock dort immer einmal um den Block fahren.

Wie berichtet, wird seit August der Kanal der Graurheindorfer Straße saniert. Die Arbeiten, die 360.000 Euro kosten, sollen Mitte November abgeschlossen sein.

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