Babyschwimmen in Bonn Väter sind inzwischen in der Überzahl

Bonn · Als sie anfing, war sie eine Vorreiterin in Bonn. Mehr als 5000 Kleinkinder entdeckten bei ihr das Element Wasser. Am Samstag feierte Claudia Landmann das 25. Jubiläum ihrer Babyschwimmkurse in Bonn.

Die Sportlehrerin lud Mitarbeiter, aktuelle Teilnehmer und ehemalige "Babys" zu einem Tag der offenen Tür in die Kaiser-Karl-Klinik ein. Anhand von Fotos und zahlreichen Zeitungsartikeln, die Landmann über die Jahre angesammelt hat, konnten sich ihre Gäste und die Besucher der Klinik ein Bild davon machen, wie sich die Inhalte und Übungen des Babyschwimmens gewandelt haben.

"Früher waren es fast nur Mütter, die mit ihren Kindern vor allem vormittags zu den Kursen kamen. Männer waren die Ausnahme", berichtete Landmann. Heutzutage seien die Väter sogar in der Überzahl. Und die meisten Kurse fänden am Wochenende statt, weil häufig beide Elternteile arbeiteten.

Früh begann sie unterschiedliche Hilfsmittel wie Babyschwimmreifen zu verwenden, später kamen die "Poolnudeln" hinzu, die heute bei den Übungen nicht mehr wegzudenken seien.

1988 übernahm Landmann in einer privaten Massagepraxis in Muffendorf ihren ersten Kurs. Angefangen hatte sie mit Kinderschwimmkursen. "Die Teilnehmer wurden dann immer jünger, bis ich bei den Babys angekommen bin", erinnerte sich die 55-Jährige. "Babyschwimmen gab es zu der Zeit in Bonn noch nicht, ich war die erste, die es angeboten hatte."

Wenige Monate später bereits machte sich Landmann mit ihrem Angebot selbstständig. "Viele Sportlehrer haben damals keine Anstellung bekommen und mussten zum Beispiel umschulen auf Physiotherapeut." Nicht so Landmann.

Mit den Schwimmkursen, in denen sie Babys die Angst vor Wasser nimmt und Übungen zur Kräftigung der Muskulatur und des Herz-Kreislauf-Systems der Kleinen leitet, hat sie einen Traumberuf für sich gefunden. "Es gab keinen Tag, an dem ich keine Lust auf das Babyschwimmen gehabt hätte. Für mich als Wassersportler ist es ein wunderschöner Beruf."

Sechs Jahre lang gab sie in der Bonner "Therme" ihre Kurse, später folgten Seniorenheime und Bewegungsbäder von Krankenhäusern kamen hinzu. In insgesamt 17 Schwimmbädern war Landmann in den 25 Jahren tätig. Elf davon seien heute geschlossen. "Es ist schade, dass immer mehr Bäder schließen müssen. Eltern haben wenig Möglichkeiten, ihre Kinder zum Schwimmen zu schicken."

Gemeinsam mit ihren Mitarbeitern bietet sie in der Kaiser-Karl-Klinik, dem Malteser-Krankenhaus und in Remagen zahlreiche Gruppen-Kurse für Kinder von acht Wochen bis fünf Jahren zu unterschiedlichen Zeiten an.

Weitere Informationen zu den Kursen gibt's im Internet unter www.babyschwimmen-bonn.de.

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