Präsidentenwahl Tumultartige Szenen vor rumänischem Generalkonsulat in Bonn

BONN · Einen riesigen Andrang gab es am Sonntag anlässlich der Stichwahl um das rumänische Präsidentenamt auch in Bonn: Gegen Mittag hatte sich vor dem rumänischen Generalkonsulat Am Jesuitenhof in Castell eine lange Schlange gebildet.

Schätzungen der Polizei gingen von weit mehr als 1500 Rumänen aus, die aus ganz Deutschland angereist waren, um ihre Stimme abzugeben.

Dabei berichteten Wähler von unhaltbaren Zuständen bei der Wahlabgabe. Immer wieder war von "Wahlmanipulationen" zugunsten des amtierenden Ministerpräsidenten Victor Ponta die Rede. So berichtete ein Paar aus Düsseldorf, das für die Stimmabgabe nur drei Stempel zur Verfügung gestanden hätten. Beide hatten seit 12.30 Uhr in der Schlange gestanden, aber erst gegen 20.30 Uhr ihre Stimme abgeben können.

Auch die 45 Jahre alte Michaela Stan aus Linz sprach von gezielten Maßnahmen des amtierenden Ministerpräsidenten Victor Ponta, um Auslandrumänen daran zu hindern, für den als Reformkandidat geltenden Bürgermeister der Stadt Sibiu (Hermannstadt), Klaus Iohannis, zu stimmen. "Alle Auslandsrumänen wählen Johannis, weil er gegen Korruption ist", betont Stan, die ihre 67-Jährige Mutter begleitet hatte.

[kein Linktext vorhanden]Gegen 19.30 Uhr spitzte sich die Situation vor dem Generalkonsulat zu, als immer noch Hunderte Wähler warteten, und die Nachricht kursierte, dass das Konsulat gegen 21 Uhr schließen sollte. "Diebe, Diebe", skandierte die Menge immer wieder. Auch kam es zu tumultartigen Szenen im Eingangsbereich des Konsulats.

Ausschreitungen vor rumänischen Generalkonsulat in Bonn
8 Bilder

Ausschreitungen vor rumänischen Generalkonsulat in Bonn

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Vorsichtshalber hatte die Bonner Polizei ihre Präsenz vor Ort deutlich verstärkt. Nach bislang unbestätigten Informationen konnten am Ende 50 bis 60 Menschen nicht wählen. Darüber hinaus soll es zu Handgreiflichkeiten gekommen sein.

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