Legionellen Am Jesuitenhof Heizkessel läuft nun auf 70 Grad

BONN · Können die beiden Bewohner der Anlage Am Jesuitenhof 2-16, wo Legionellen im Wasser festgestellt wurden, tatsächlich aufatmen?

 Hat Sorge um ihre Gesundheit: Anna Maria Zwank weiß nicht, wie es in ihrer Wohnung mit Legionellen aussieht.

Hat Sorge um ihre Gesundheit: Anna Maria Zwank weiß nicht, wie es in ihrer Wohnung mit Legionellen aussieht.

Foto: Barbara Frommann

Sie können, versichert Herbert Blatzheim, geschäftsführender Gesellschafter der "ivv Immobiliengruppe", die für die Verwaltung des Komplexes mit 152 Wohneinheiten zuständig ist. Doch Anna Maria und Herbert Zwank sind skeptisch. 36 Proben habe es gegeben, von denen fünf auffällig gewesen seien, sagt Blatzheim.

"Bei uns fand gar keine Untersuchung statt", sagt Herbert Zwank und sieht die Gesundheitsgefahr nicht gebannt. Gestern sei das Wasser statt mit 50 plötzlich mit 60 Grad aus dem Hahn gelaufen. Entsprechend erhöhte 70 Grad herrschen nun im Heizkessel der Wohnanlage, um alles thermisch zu desinfizieren, wie Blatzheim sagt.

Nach Angaben von Elke Palm vom Presseamt der Stadt existiert ein Schwellenwert von 10.000 KBE (Kolonienbildende Einheiten) pro 100 Milliliter Wasser, ab dem von einer möglichen Gesundheitsgefährdung ausgegangen wird. Der höchste Wert in Bonn-Castell habe bei 5800 KBE gelegen, heißt es aus dem Bonner Gesundheitsamt.

Wie es der Tüv vorschreibt, wurden der Vor- und Rücklauf des Kessels überprüft. "Da war alles in Ordnung", sagt Blatzheim. Die positiven Proben seien am Ende der Leitungen in Wohnungen festgestellt worden.

Etwa in einer, wo der Mieter immer kalt dusche. Die betroffenen Bewohner seien alle, wie vorgeschrieben, schriftlich und mündlich informiert worden, alle anderen Hausbewohner mit einem Aushang, der gestern noch einmal neu kam mit zusätzlichen Informationen. Nächste Woche findet laut Blatzheim eine Nachbeprobung statt, das Ergebnis liege zehn Tage später vor.

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