Hausbesitzer sollen zahlen Die Römerstraße bleibt ein Aufreger

Bonn-Castell · Mini-Kreisel oder Ampel an der Husarenstraße? Die Anlieger der Römerstraße sind nicht zu beneiden. Erst mussten sie zwei Jahre lang den Kanalbau vor ihren Türen erdulden, bald wird auch die Fahrbahn erneuert, was von Januar bis Herbst 2014 dauern soll. Und am Ende sollen die Hauseigentümer noch ordentlich bezahlen.

 Ein Flickenteppich ist der größte Teil der Römerstraße. Ab Januar soll hier eine neue Fahrbahn gebaut werden.

Ein Flickenteppich ist der größte Teil der Römerstraße. Ab Januar soll hier eine neue Fahrbahn gebaut werden.

Foto: Barbara Frommann

Entsprechend war die Stimmung am Donnerstagabend in der Turnhalle der Marie-Kahle-Gesamtschule, wo die Stadt in einer Bürgerversammlung erklärte: Ingesamt 1,6 Millionen Euro sind auf die Bürger umzulegen, die größten Posten davon sind 850.000 Euro für den Straßen- und 600.000 Euro für den Kanalbau. "Rein rechnerisch bedeutet das 3500 Euro für jedes Grundstück", sagte Wolfgang Engel (Bauordnungsamt).

Schwacher Trost: Die Beiträge werden frühestens 2015 eingefordert. Dabei müssen große Anlieger wie Fahnenfabrik oder Pädagogische Hochschule mit insgesamt 1,1 Millionen Euro den Löwenanteil der umlegungsfähigen Kosten tragen, auf die 150 restlichen Anlieger entfallen 500.000 Euro.

Dennoch versuchen manche, um die Beiträge herumzukommen. Ein Mann zeigte sich nicht bereit, für die Herrichtung öffentlicher Parkplätze vor seinem Haus mitzubezahlen. Ein anderer sah nicht ein, dass sein unbebautes Grundstück beitragsmäßig ebenso veranschlagt wird wie die bebauten Nachbargrundstücke. Auch über den Straßenausbau wurde diskutiert, vor allem der geplante Mini-Kreisel an der Kreuzung Husarenstraße steht in der Kritik.

"Die alten Leute aus dem Augustinum kommen nicht so schnell über den Zebrastreifen, deshalb wollen sie unbedingt die Ampel behalten", sagte eine Frau. Auf Sicherheit war ein Mann bedacht, der seit 20 Jahren an dieser Kreuzung wohnt. "In dieser Zeit ist nie ein Unfall passiert, dafür habe ich am Mini-Kreisel an der Ellerstraße schon selbst zwei Unfälle gesehen", berichtete er. Siegmund Zöllner vom Tiefbauamt versicherte aber, an Mini-Kreiseln würden statistisch weniger Unfälle geschehen als an einer Ampel.

Einige Bürger erhoben die Forderung, zuerst die Werftstraße zu sanieren. Ansonsten würden die schweren Lastwagen zum Hafen bei einem späteren Werftstraßen-Umbau die frisch sanierte Römerstraße kaputt fahren. Zöllner versicherte jedoch, die Römerstraße werde diese Belastung aushalten. Auch mit dem bisherigen Straßenausbau zwischen Nordbrücke und Werftstraße sind einige nicht zufrieden. Ein Mann sagte, die Straße sacke schon wieder ab und präsentierte der Stadt Fotos. Ein anderer monierte, die neuen Kanaldeckel würden beim Überfahren ständig Geräusche machen.

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