Römerbad Die Politik entdeckt Geld

BONN · Hopp oder topp? Wird es doch noch etwas mit dem Neubau des seit 2010 stillgelegten Kinderbeckens im Römerbad? Damit das Projekt nicht stirbt, hat die SPD einen Verfahrensvorschlag zur Finanzierung gemacht.

 So sollte es werden: Zwischen den beiden Kinderbecken war ein Wasserspielplatz geplant. Doch diese Variante war der Politik 100 000 Euro zu teuer. Deshalb wurde die Ausschreibung aufgehoben. Weitere Überlegungen werden von der Stadt erst mal nicht verfolgt.

So sollte es werden: Zwischen den beiden Kinderbecken war ein Wasserspielplatz geplant. Doch diese Variante war der Politik 100 000 Euro zu teuer. Deshalb wurde die Ausschreibung aufgehoben. Weitere Überlegungen werden von der Stadt erst mal nicht verfolgt.

Foto: BÜRO CALLES DE BRABANT I.A.D. STADT

Danach könne das fehlende Geld aus dem Topf für Bädersanierungen genommen werden, in dem genügend Mittel sein müssten, weil sie in den vergangenen Jahren nicht ausgegeben wurden. In der Tat gab eine große Mehrheit in der Bezirksvertretung Bonn grünes Licht dafür, sodass sich als nächstes am 27. November der Sportausschuss damit beschäftigt.

Kein Wunder, dass Sportamtsleiter Martin Herkt klipp und klar sagte: "Ich sehe nicht, dass wir 2015 anfangen können zu bauen." Ursprünglich sollten die Bagger sofort nach Ende der Freibadsaison 2014 anrollen. Doch Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch hatte vor zwei Monaten die Ausschreibung aufgehoben, weil nach der Submission der von der Politik festgesetzte Maximalpreis von 612 000 Euro um 100 000 Euro überschritten worden wäre.

Damit war das Projekt erst einmal geplatzt, weil die Fraktionsspitzen im Rat der Meinung sind, angesichts dieser finanziellen Voraussetzungen sei der Kinderbecken-Bau im Römerbad nicht zu verantworten. Gleichwohl wurden in der Bezirksvertretung Krokodilstränen vergossen. "Wir schaffen es im größten Stadtbezirk Bonns nicht, ein Angebot für Kleinkinder zu schaffen", beklagte Brigitta Poppe (Grüne). Und Wolfgang Maiwald (CDU) empfand es als Armutszeugnis, an solchen Problemen zu scheitern. "Ich schäme mich dafür", sagte er. Beide Fraktionen haben immer wieder die Verwaltung dafür verantwortlich gemacht.

Die CDU hatte in der Sitzung erneut versucht, die Stadt mit Hilfe eines Antrages unter Druck zu setzen, um kostengünstigere Lösungen für das Kinderbecken zu finden. Doch Sportamtsleiter Herkt machte unmissverständlich klar: "So leid es mir tut, preiswerter geht es nicht." Man habe das Becken schon auf ein Minimum reduziert und alles weggelassen, was möglich sei. Doch die Technik sei vorgeschrieben und müsse sein, "da können wir nicht weiter abspecken", so Herkt. Deshalb habe er große Zweifel, mit dem genehmigten Budget von 612 000 Euro auskommen zu können.

Schon als die Ausschreibung platzte, hatte sich der Stadtsportbund enttäuscht gezeigt, weil die Stadt immer wieder demonstriere, dass sie allzu schnell bereit sei, bei Kindern und Jugendlichen zu sparen. Ob der einstimmig verabschiedete SPD-Antrag nun im der Sache weiterführt, wird sich zeigen: "Ich hoffe sehr, dass das Votum jetzt auch in den nachfolgenden Gremien trägt, bin da aber optimistisch", meinte SPD-Sportsprecher Peter Kox. CDU, FDP und AfD hatten sich übrigens in der Sache enthalten.

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