Nord- und Marie-Kahle-Schule Bauzeit wohl bis Ende 2016

BONN · Es sind üblicherweise Münzen und eine Zeitung, die bei einer Grundsteinlegung eingemauert werden. Darauf haben die Schüler der Nord- und der Marie-Kahle-Gesamtschule an der Graurheindorfer Straße am Dienstagmittag verzichtet.

 Gesamtschülerin Emine versenkt das Care-Paket für die Zukunft in der Mauer. Mit dabei sind (von links) Jürgen Nimptsch, Sabine Kreutzer, Janne, Julius und Thomas Kipper.

Gesamtschülerin Emine versenkt das Care-Paket für die Zukunft in der Mauer. Mit dabei sind (von links) Jürgen Nimptsch, Sabine Kreutzer, Janne, Julius und Thomas Kipper.

Foto: Barbara Frommann

Sie packten lieber wohlüberlegte Wünsche für ein gutes Miteinander und eine bessere Welt in die Plombe. Dazu kamen noch ein paar Sonnenstrahlen, denn just im Moment des Einmauerns verdrückte sich der Dauerregen für ein paar Minuten.

Neben Janne und Julius aus der 1n der Nordschule stand Emine aus der 9b der Gesamtschule. Bei ihr handelte es sich um das 112. Kind, das angemeldet wurde und die Schule dadurch erst möglich machte. 111 Anmeldungen hätten nicht gereicht.

"Wir rücken weiter zusammen", sagte Thomas Kipper, Leiter des Grundschulverbunds Nord- und Marienschule. Während des Festakts zur Grundsteinlegung in der Turnhalle sang der Grundschulchor "Wer will fleißige Handwerker sehen, der muss auf unseren Schulhof gehn" - zur Freude der Eltern, Lehrer, Kommunalpolitiker und Vertreter der Stadt im Publikum, aber auch von Bezirksbürgermeister Helmut Kollig, selbst Elektroinstallateur.

Moderner Pop kam vom Gesamtschulchor: Nicht nur bei "Read All About It" von Emeli Sandé saßen die Töne perfekt. Sabine Kreutzer, Leiterin der Marie-Kahle-Schule, freute sich, dass der eine oder andere kleine Wunsch nicht nur bei den Architekten Gehör fand, sondern auch bei der Stadt, die immer die Kosten im Blick habe. Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch sprach Inklusion und die zu vermittelnden Werte wie Respekt, Höflichkeit und Toleranz an.

Den Kindern und Jugendlichen würden "unglaubliche Ressourcen für die persönliche Entwicklung" geboten. "Ihr könnt euch auf das neue Schulgebäude freuen", sprach Nimpsch die Kinder an und kam auf den rheinischen Aberglauben zu sprechen: Man müsse neunmal um den Grundstein herumlaufen, um die bösen Geister zu vertreiben. Klar, dass das nachher auch geschah.

In die Plombe kam ein Care-Paket für die Zukunft, unterstützt von der Hilfsorganisation Care. Darin stecken Wünsche nach Frieden, Gerechtigkeit und Anerkennung der verschiedenen Religionen sowie Basteleien. Nachher gab es Lachsrollen, Kanapees und Rhabarbertörtchen, die das Team der Schülerfirma um Renedi Kalambay (15, Klasse 9) zubereitet hatte.

Daten zum Bau

Nach Abschluss der archäologischen Ausgrabungen an der Graurheindorfer Straße entsteht dort für 25,5 Millionen Euro Neues. Die Arbeiten an der Ecke zum Augustusring werden wohl Ende 2016 abgeschlossen sein. Die Marie-Kahle-Gesamtschule erhält einen vierstöckigen Erweiterungsbau auf dem früheren Bolzplatz.

Zudem wird das denkmalgeschützte Gebäude der ehemaligen Hauptschule Am Römerkastell saniert. So entstehen 36 Klassenzimmer, Fachräume, eine Mensa, ein Forum und eine Bibliothek. Die Nordschule erhält einen dreigeschossigen Neubau mit vier Klassenräumen samt Lerninsel und vier Räume für die offene Ganztagsschule. Alles wird barrierefrei mit Aufzügen. Es wird 36 Parkplätze geben.

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