Tor mehrfach beschädigt Vandalismus auf dem Nordfriedhof

BONN · "Wegen Vandalismus zur zeit geschlossen" stand tagelang auf einem Tor am Nordfriedhof. Offenbar absichtlich hatte jemand das Tor an der Kreuzung Kopenhagener/Kölnstraße so schwer beschädigt, dass es nicht mehr zu benutzen ist.

 Zwei Mal haben Unbekannte den Schließmechanismus an diesem Tor am Nordfriedhof beschädigt. Mittlerweile ist es wieder repariert, ein Schuldiger konnte bislang nicht gefunden werden.

Zwei Mal haben Unbekannte den Schließmechanismus an diesem Tor am Nordfriedhof beschädigt. Mittlerweile ist es wieder repariert, ein Schuldiger konnte bislang nicht gefunden werden.

Foto: Wehlus

Es ist schon das zweite Mal innerhalb kurzer Zeit. Das Tor beschert der Friedhofsverwaltung schon seit Langem Kopfzerbrechen. Früher ließ man es einfach offen stehen, doch schon bald entdeckten Fahrradfahrer den Nordfriedhof als Abkürzung. Um nicht den ganzen Friedhof umrunden zu müssen, fuhren sie einfach quer hindurch - und das nicht gerade langsam, berichtet CDU-Ratsherr Jürgen Wehlus.

Radfahren ist auf dem Nordfriedhof zum Schutz von Fußgängern und Personal verboten. Um das Problem zu lösen, installierte die Friedhofsverwaltung einen Schließer an dem Tor - eine simple Feder, die das Tor automatisch zufallen ließ. Radfahrer mussten absteigen und das Tor von Hand öffnen.

Die Maßnahme zeigte Wirkung, doch nicht für lange: Der Schließer wurde wohl mit Absicht beschädigt. Die Verwaltung tauschte das Gerät aus und zunächst lief alles wieder reibungslos. Bis das Tor vor wenigen Tagen erneut beschädigt wurde, diesmal so schwer, dass es vorerst geschlossen bleiben musste.

Ein Schuldiger wurde bislang nicht gefunden. Zwar liegt der Gedanke nahe, dass ein zorniger Radfahrer seinem Ärger Luft machen wollte. "Dass ein Fahrradfahrer für die Beschädigung des Tores verantwortlich sein könnte, ist aber reine Spekulation", sagt Andrea Schulte vom Presseamt der Stadt Bonn.

Losgelöst vom aktuellen Fall schreiben Mitarbeiter des Nordfriedhofs auch der Deutschen Post eine Mitschuld an dem Radfahrer-Problem zu. Direkt neben dem Friedhof liegt ein Zustellzentrum der Post. Auch Briefträger würden mit ihren Fahrrädern regelmäßig die Abkürzung über den Friedhof nehmen, heißt es. Die Post müsse sich darum kümmern, dass ihre Mitarbeiter sich an die Regeln halten.

Auf Anfrage sprach die Deutsche Post ihre Zusteller auf das Problem an. "Unsere Postboten haben in der Tat regelmäßig die Abkürzung über den Friedhof genommen. Sie haben nun aber die Anweisung erhalten, das in Zukunft nicht mehr zu tun", sagte Pressesprecher Dieter Pietruck.

Ob das Radfahrer-Problem am Nordfriedhof allein damit gelöst werden kann, bleibt abzuwarten. Laut Wehlus seien Briefträger nicht die einzigen Fahrradfahrer auf dem Nordfriedhof. Der Stadtverordnete ruft die Radfahrer zur Rücksichtnahme auf: "Auf dem Friedhof sind auch Familien mit kleinen Kindern unterwegs. Es ist gefährlich, dort so schnell zu fahren." Das Tor ist inzwischen repariert. Es bleibt zu hoffen, dass der Schlosser nicht allzu bald wieder anrücken muss.

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