Margot Klein Ur-Karnevalistin verkauft Kostümfundus zugunsten der Kinderklinik

AUERBERG · Indianer oder Clown, Tiger oder Bär? Die Auswahl an Kostümen, die Familie Klein zum Verkauf anbot, war riesig, und die Besucher, die am Wochenende auf den Hof der Familie gekommen waren, nahmen sich viel Zeit, um ausführlich zu stöbern.

 Trennt sich von ihren Kostümen und kann doch noch lachen: Margot Klein (rechts) mit Schwiegertochter Britta.

Trennt sich von ihren Kostümen und kann doch noch lachen: Margot Klein (rechts) mit Schwiegertochter Britta.

Foto: Barbara Frommann

Jecken, die ein Kostüm für die neue Karnevalssession suchten, wurden bei Margot Klein fündig. Die ehemalige Vorsitzende der Karnevalsfreunde Auerberg bot den gesamten Fundus aus dem Privatbesitz ihrer Familie zum Verkauf an: rund 200 Artikel aus fast 30 Jahren Teilnahme am Bonner Rosenmontagszug.

Susanne Goldammer war auf der Suche nach dem passenden Kostüm, etwas Dezentes sollte es sein: "Eigentlich habe ich mit Karneval gar nichts zu tun. Aber dieses Mal werde ich meinen Mann an Weiberfastnacht zu einer Karnevalsparty begleiten", erklärte Goldammer und fügte hinzu: "Das ist das erste Mal, dass ich mich verkleide."

Wenige Minuten später trug sie nach persönlicher Beratung eine Weste in den Farben rot-blau-Silber und hielt eine Fliege in der Hand. Währenddessen war Tochter Nadine mit der Anprobe einer afrikanischen Robe beschäftigt. "Da habe ich bei König der Löwen mitgetanzt. Das ist schon ewig her", erinnerte sich Britta Klein, Schwiegertochter von Margot Klein. Nadine hatte andere Pläne: "Ich mache daraus ein Indianerkostüm", sagte die 19-Jährige.

50 Euro investierten Goldammer und ihre Tochter insgesamt in ihre Kostüme und taten damit gleichzeitig etwas für den guten Zweck: Den gesamten Erlös aus dem Kostümverkauf möchte Klein der Kinderklinik Sankt Augustin spenden. Seit 1986 ist Familie Klein gemeinsam mit den anderen Mitgliedern der Karnevalsfreunde Auerberg jedes Jahr beim Bonner Rosenmontagszug mitgelaufen. Jetzt, wo Margot Klein ihr Amt als Vorsitzende niedergelegt hat, möchte sie sich auch von all ihren Kostümen trennen.

Margot Hagemann benötigte keine vollständige Robe, sondern nur ein kleines Accessoire: "Ich suche ein Karnevalshütchen für mein Clownkostüm", sagte sie und begann auch schon auf dem Tisch mit den zahlreichen bunten Hüten zu stöbern. "Der Hut ist untergegangen, weil ich alles verleihe", berichtete Hagemann.

Mit so ziemlich allen Karnevalskostümen und Accessoires ist eine persönliche Geschichte verbunden. "Da haben wir mal den zweiten Preis mit gemacht", sagte Klein und zeigte auf bunte Paradiesvögel-Kostüme. Die Herstellung war sehr aufwendig: Mülltüten wurden in Streifen geschnitten, Fischernetze zu recht geschnitten und handgeknüpft. "Hier im Hof haben wir die Netze ausgebreitet. Ich sehe uns noch heute hier hantieren", erinnerte sich Sibylle Weigang, Freundin des Hauses.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort