Bonner Norden Auerberg trifft sich beim Boule

AUERBERG · Boule erfreut sich im Ortsteil im Bonner Norden großer Beliebtheit. Mitunter spielen bis zu 30 Personen mit. Dann wird es auch auf dem großen Gelände neben der Bernhardschule eng.

 Die Auerberger Boulefreunde spielen auf der Freifläche neben der Bernhardschule.

Die Auerberger Boulefreunde spielen auf der Freifläche neben der Bernhardschule.

Foto: Stefan Knopp

"Das Schöne am Boule ist: Jeder kann es spielen", sagt Norbert Neu. Er hat die Boulefreunde Bonn-Auerberg 1996 mitgegründet und genießt die regelmäßigen Treffen mit den anderen Mitgliedern. "Mir geht es um die Geselligkeit." Die wird bei der Spielgemeinschaft großgeschrieben.

Mitunter spielen bis zu 30 Personen mit. Dann wird es auch auf dem großen Gelände neben der Bernhardschule eng. Auf dem Kinderspielplatz an der Luxemburger Straße, wo die Gruppe damals begann, wäre dafür überhaupt kein Platz gewesen. Die dortige Freifläche wurde schon gut fünf Jahre nach der Gründung zu klein, weil immer mehr Auerberger Gefallen an diesem Spiel fanden. Also sah man sich nach einer Alternative um.

"2001 musste der Ortsausschuss Auerberg seinen alten Kirmesplatz an der Kölnstraße aufgeben", erinnert sich Neu. Der Grund seien Auflagen unter anderem zu Fluchtwegen gewesen. Für die Kirmes rückte zunächst die Fläche neben der Grundschule in den Blick. Die war eigentlich für eine Erweiterung der Schule gedacht gewesen, die aber nach der Eröffnung der Jahnschule nicht mehr nötig war, weshalb die Fläche zur Verfügung stand. Allerdings erwies sich der unebene Untergrund als ungeeignet für Fahrgeschäfte, Eltern mit Kinderwagen und Menschen mit Rollatoren.

Neu verhandelte mit dem Ortsausschuss, konnte auch die Bürgerstiftung Bonn als Geldgeberin gewinnen und ließ Mineralkalksteinboden verlegen. Darauf konnte man eine Kirmes ausrichten und Boule spielen. 2003 wurde der Platz feierlich eingeweiht, ein Jahr später fand dort die Bonner Stadtmeisterschaft mit mehr als 100 Teilnehmern statt. Und das, obwohl die Spielvereinigung kein eingetragener Verein ist und deshalb nicht in irgendeiner Meisterschaftsliga spielt.

Stattdessen nehmen die Auerberger, die Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Bonner Boule-Vereine sind, an der Boule-Abend-Liga (Bali) teil, zusammen mit vielen anderen Freizeitgruppen, deren Spieler aus Zeit- oder sonstigen Gründen nicht in einer Liga spielen können - dafür sind laut Neu, wenn man gut ist, auch Fahrten nach Berlin und in andere Städte notwendig, und das können sich die meisten Spieler zeitlich nicht leisten.

Man spielt lieber zum Spaß und fährt dafür auch mal nach Köln. "Innerhalb der Boule-Szene sind wir gerne gesehen und akzeptiert", sagt Neu. Die Boulefreunde decken ein breites Altersfeld ab - ältester Spieler ist Willi Klein mit 86 Jahren, Mitglied der ersten Stunde. Er hat eine Gehhilfe und einen Stock mit Magnet am unteren Ende, mit dem er die Kugeln anhebt, und er sagt, dass er weiter macht, solange er kann. Nur die jüngeren Generationen lassen sich mit diesem Sport nicht locken - zu wenig Action, vermutet Neu.

Zweimal in der Woche treffen sich die Mitglieder auf dem Platz an der Kopenhagener Straße, immer mittwochs und samstags. Im Sommer ab 15 Uhr, in der Winterzeit ab 14 Uhr. Denn das ist das, was diese Gruppe von vielen anderen unterscheidet: "Wir spielen auch den Winter durch", so Neu. "Da ändert sich nur die Temperatur der Getränke." Dann wird Glühwein aufgefahren.

Weitere Infos gibt es auf www.boulefreunde-bonn-auerberg.de. Wer mitspielen möchte, kann einfach vorbeikommen oder sich unter 02 28/675010 melden.

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