SWB-Aufsichtsrat Wiederwahl von CDU-Fraktionschef Gilles gilt als unsicher

BONN · Wenn es bei den Stadtwerken Bonn (SWB) um Personalien geht, droht oftmals Ärger. Am 29. Oktober steht die Neuwahl des Vorsitzenden des Aufsichtsrats des SWB-Konzerns an, und da könnte es erneut zu einem Eklat kommen. Immerhin geht es um einen der wichtigsten Posten in der Stadt.

Noch-Aufsichtsratsvorsitzender Klaus Peter Gilles (CDU) ist als Chef der stärksten Ratsfraktion fest entschlossen, den Posten wieder für sich beanspruchen. Er war vor fünf Jahren nach einem Duell mit Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch (SPD) im zweiten Wahlgang mit Mehrheit zum Vorsitzenden gewählt worden. Im ersten Wahlgang hatte er mit sieben zu fünf Stimmen nicht die erforderliche Zweidrittel-Mehrheit von acht Stimmen erhalten.

Hintergrund: Das Gremium setzt sich zusammen aus sechs Eigentümervertretern (Stadt Bonn) - der OB, zwei CDU-, ein SPD-, ein Grünen- und ein FDP-Ratsmitglied - sowie sechs Arbeitnehmer-Vertretern. Kommt es zu einem zweiten Wahlgang, wählen die Arbeitgebervertreter den Vorsitzenden, die Arbeitnehmerseite wählt den Stellvertreter. Gilles hatte damals die Stimmen von CDU, FDP, Grünen auf sich vereinen können. Die große Frage: Wirft Nimptsch auch dieses Mal wieder seinen Hut in den Ring, obwohl er nur noch ein Jahr im Amt ist?

"Das Thema liegt für den OB noch nicht auf dem Tisch", erklärte Stadtsprecherin Monika Hörig dazu auf GA-Nachfrage. Nicht ausgeschlossen wird aber auch, das Ernesto Harder als Vertreter der SPD den Vorsitz anstrebt. Sollten er oder Nimptsch antreten, könnte es durchaus sein, dass sie im ersten Wahlgang sogar den Sieg davontragen. Der bisherige Aufsichtsratsvize Stefan Behr machte gestern gegenüber dem GA deutlich, dass er dieses Mal eine Einstimmigkeit auf Arbeitgeberseite anstrebe, ohne allerdings auf Namen eingehen zu wollen.

"Darüber haben wir uns bisher noch keine Gedanken gemacht", behauptete er. Kein Geheimnis ist es, dass Behr und viele seiner Kollegen nach dem Ärger um die Neubesetzung der SWB-Geschäftsführung auf Gilles nicht mehr gut zu sprechen sind. Der CDU-Chef hatte damals gegen den erbitterten Widerstand vieler Mitarbeiter vor allem aus der SWB-Tochter Bus und Bahn dafür gesorgt, dass deren Geschäftsführer Hans Jürgen Reining mittelfristig der Konzerngeschäftsführung nicht mehr angehören wird.

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