Woki staret nach zehn Wochen Renovierung Wiedereröffnung mit "Big Lebowski"

BONN · Zehn Wochen lang wurde im Woki abgerissen, entkernt und neu aufgebaut. 1,5 Millionen Euro hat die Betreibergesellschaft Cine Vision in das Traditionskino investiert.

 Das Woki-Team in einem der der neuen Kinosäle: (v. l.) Felix und Vincent Bresser, Tobias Kraemer und Rainer Otto.

Das Woki-Team in einem der der neuen Kinosäle: (v. l.) Felix und Vincent Bresser, Tobias Kraemer und Rainer Otto.

Foto: Roland Kohls

Die wichtigste Neuerung: Statt bislang zwei Kinosälen stehen im Kino am Bertha-von-Suttner-Platz ab Donnerstag drei zur Verfügung. "Wir freuen uns sehr, den Bonnern nunmehr drei wunderschöne Säle zu übergeben", sagte gestern Rainer Otto, Woki-Gründer und geschäftsführender Gesellschafter.

Um gute zwölf Meter ist die Leinwand im früheren großen Saal nach vorne gerückt, dahinter entstand Platz für den neuen Saal, der dank des steilen Aufbaus sehr gute Sicht bieten soll. Obwohl die Leinwand mit nun 90 Quadratmetern auch im ehemaligen großen Saal etwas kleiner ausfällt als die bisherigen 120 Quadratmeter, sollen die Zuschauer auch dort von besseren Sichtverhältnissen profitieren, weil die Entfernung zur Leinwand jetzt geringer ist. "Wir sind überzeugt, dass unsere Besucher begeistert sein werden - zumal die Preise gleich bleiben", sagt Otto.

Ob dem so ist, wird sich heute Abend zeigen: Der "Nostalgiepreis" von 2,99 Euro für die Film- noir-Hommage "The Big Lebowski" mit Jeff Bridges in der Hauptrolle (20 Uhr) wird sicher dafür sorgen, dass der frisch renovierte große Saal nicht leer bleiben wird. Zugleich startet der neue Matthias Schweighöfer-Streifen "Der Nanny". Die Betreiber legen Wert darauf, keine Standard-Kinos zu bauen. Tobias Kraemer, Mitgesellschafter und Prokurist: "Schwarze Säle bauen kann jeder. Wir wollten eine Wohlfühl-Atmosphäre schaffen und haben daher viel Zeit und Geld aufgewendet, um jeden Saal individuell zu gestalten. Ein durchgängiges Farbkonzept zieht sich jetzt vom neu gestalteten Foyer über den Aufgang bis in die Säle. Und gemütlich soll es sein."

Die drei Säle erhalten gleichzeitig neue Namen: Der "Goldene Saal" bietet 248 Besuchern Platz, der "Blaue Saal" 142, und der "Rote Saal" wie bisher 80. Auch das Foyer mit Kassen, die Aufgänge und die Toiletten wurden aufwendig saniert. Vincent Bresser, Mitgesellschafter und Prokurist: "Wir haben einen langfristigen Pachtvertrag abschließen können. Das war Voraussetzung für diese große Investition. Wir bieten aktiven 7.1 DATASAT Digital Sound in allen Sälen. In den zwei großen Kinos bieten wir exklusiv in Bonn 4 K-Projektion", sagt er. Auch einen klassischer Filmprojektor gibt es - als Dekorationsobjekt schmückt er den Aufgangsbereich.

Die Betreiber rechnen mit 40 Prozent mehr Besuchern als bisher - extra dafür wurde das bewährte Team um Theaterleiter Felix Bresser um zwei neue Mitarbeiter aufgestockt. "Ob wir noch einen dritten einstellen, werden wir in den nächsten Wochen entscheiden", sagte Otto. "Bonn ist eine richtige Kinostadt. Der Durchschnittsdeutsche geht 1,57 Mal im Jahr ins Kino, der Bonner drei Mal." Eine Million Besucher hätten die Bonner Lichtspielhäuser im vergangenen Jahr insgesamt verzeichnet.

Im Woki - die Abkürzung steht für Wochenkino - zeigt seit 1. Oktober 1998 ein Team aus eingefleischten Cineasten in den Räumen des ehemaligen Universum-Kinos eine Mischung aus deutschen Erstaufführungen und älteren Filmen zu günstigen Preisen. Nach eigenen Angaben zählt das Kino in den vergangen 16 Jahren mehr als 2,6 Millionen Besucher. Auf nun drei Leinwänden werden pro Woche bis zu 20 Filme gezeigt.

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