Bonn: Taschendiebstahl Jahresbilanz 2014 Taschendieben das Leben schwer machen

BONN · Es riecht nach gebrannten Mandeln, Zuckerwatte und Bratwurst. Bunt blinken Karussells und Verkaufsstände - nicht nur Kinder gucken sich auf der Kirmes oder dem Weihnachtsmarkt mit glänzenden Augen um, wissen gar nicht, welche Attraktion sie zuerst bestaunen sollen.

Taschendiebstahl

Taschendiebstahl

Foto: dpa

Die Aufmerksamkeit von Kirmesbesuchern und Glühweintrinkern auf dem Weihnachtsmarkt ist meist auf alles Mögliche gerichtet - nur nicht auf ihre Taschen.

Da haben Taschendiebe leichtes Spiel. Und in Bonn schlagen sie oft zu. Laut dem Jahresbericht der Bonner Polizei liegen gab es im vergangenen Jahr 2121 Taschendiebstähle. Damit ist die Zahl der Fälle im Vergleich zu den Jahren 2011 (2284 Fälle) und 2012 (2129 Fälle) zwar leicht zurückgegangen, befindet sich aber laut Bonner Polizei immer noch auf einem hohen Niveau.

Ist der Geldbeutel spurlos verschwunden und war auch noch viel Bargeld darin, ist der Schreck meist riesengroß. Doch nicht nur das verschwundene Bargeld kann einem teuer zu stehen kommen: "Die Wiederbeschaffung aller gestohlenen Ausweise und Karten ist aufwändig und teuer. Wenn der Taschendieb anschließend mit der entwendeten Bankkarte das Konto plündert, wird der Schaden für den Bestohlenen noch größer", erklärte die leitende Kriminaldirektorin Gerlinde Hewer-Brösch. Doch vielen Langfingern reicht die Geldbörse nicht. Klauen die Taschendiebe auch noch das Smartphone, gehen außerdem darauf gespeicherte, persönliche Erinnerungen, Termine und Kontakte verloren.

Grund genug für die Bonner Polizei, sich an der landesweites Aktionswoche "Augen auf und Taschen zu! Langfinger sind immer unterwegs" zu beteiligen. An der Aktionswoche zur Bekämpfung des Taschendiebstahls wirken außerdem die Bundespolizei, die Verkehrsbetriebe - darunter die Stadtwerke Bonn und die Deutsche Bahn, sowie city-marketing Bonn e.V. und Bad Godesberg Stadtmarketing e.V. mit.

Schon bei Pützchens Markt, dem vergangenen Weihnachtsmarkt und dem Godesberger Nikolausmarkt führten die Beteiligten einen Kampf gegen Taschendiebe. Gezielt sprachen sie Passanten an, die mit offenen Taschen oder herausguckendem Portemonnaie herumliefen. Mit Durchsagen in den öffentlichen Verkehrsmitteln und Flyern machen sie auf die Gefahr aufmerksam. "Wir wollen das Thema Taschendiebstahl weiter ins Bewusstsein rücken", sagte Hewer-Brösch.

Die Bonner Polizei gibt angesichts der großen Zahl an Taschendiebstählen in Bonn Tipps, um zu verhindern, dass nach dem Kirmesbesuch Portemonnaie und Handy fehlen:

  • Rechnen Sie vor allem in Menschenmengen damit, dass Diebe Sie
  • ablenken wollen, um Sie zu bestehlen. Bleiben Sie misstrauisch, wenn
  • Sie von Unbekannten angesprochen werden - mit welchem Anliegen auch
  • immer.
  • Tragen Sie Wertsachen und Dokumente nicht in der Handtasche bei
  • sich, sondern verteilen Sie sie in verschlossenen Innentaschen Ihrer
  • Oberbekleidung. Empfehlenswert sind auch Brustbeutel,
  • Gürtelinnentaschen oder Geldgürtel.
  • Tragen Sie Ihre Hand- oder Umhängetasche stets verschlossen
  • unter dem Arm geklemmt und mit dem Verschluss zum Körper. In
  • Geschäften, Fußgängerzonen oder ähnlich belebten Bereichen sollten
  • Sie auch Rucksäcke immer verschlossen unter dem Arm tragen.
  • Verwahren Sie Wertgegenstände wie Geldbörse, Mobiltelefon und
  • Schlüssel nicht in der Einkaufstasche, dem Einkaufskorb oder
  • Einkaufswagen und legen Sie Ihr Portemonnaie an der Kasse nicht aus
  • der Hand.
  • Lassen Sie Gepäck und Wertsachen nie aus den Augen. Nehmen Sie
  • Geldbörsen, Mobiltelefone, Schlüssel usw. immer aus Kleidungsstücken,
  • die Sie an Garderoben oder über Stuhllehnen hängen. In Restaurants
  • oder Cafés Taschen nicht an die Stuhllehne hängen, sondern auf Ihren
  • Schoss stellen oder auf den Boden, fixiert zwischen Ihren Füßen.
  • Legen Sie ihr Mobiltelefon nicht offen auf den Tisch, sondern
  • behalten Sie es in einer verschlossenen Tasche.
  • Führen Sie nur soviel an Bargeld mit, wie Sie brauchen.

In diesen deutschen Städten sind Taschendiebe besonders aktiv

Das Ranking zeigt, wo genau Bonn auf der Rangliste der zehn Städte mit den meisten Taschendiebstählen in Deutschland liegt. Sechs der zehn meist betroffenen Städte liegen in Nordrhein-Westfalen. Das hat das Reiseportal ab-in-den-urlaub.de bei einer Studie herausgefunden. Dazu wurden die angezeigten Diebstähle insgesamt im Jahr 2013 ausgewertet und für das Ranking auf 100.000 Einwohner umgerechnet.

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