Haus der Bildung ist bald fertig Stadtbücherei und Volkshochschule sollen Ende des Jahres umziehen

BONN · Die Arbeiten für das Haus der Bildung liegen in den letzten Zügen. Ende des Jahres sollen die Sanierung und der Umbau des ehemaligen, in den 1920er Jahren errichteten Stadthauses am Bottlerplatz samt dem Neubau daneben abgeschlossen sein.

Detmar Kühl vom Städtischen Gebäudemanagement (SGB) begleitet das rund 20,8 Millionen Euro teure Bauvorhaben als Projektleiter von Anfang an. Am Montag bot er Medienvertretern einen Blick ins Innere der Gebäude.

Beim Rundgang durch den Alt- und Neubau kann man schnell die Orientierung verlieren. Allein fünf Treppenhäuser führen Mitarbeiter und Besucher in die oberen Etagen. Daneben gibt es auch Aufzüge. "Ich habe mich anfangs auch verlaufen", gesteht Kühl freimütig. Stolz zeigt er zum teilweise gläsernen Dach über dem dritten Stockwerk, das den Lichthof in der Mitte des Hauses vor Regen und Schneefall schützen wird. "Das wird richtig, richtig schön hier", freut sich der SGB-Mann.

Im Erdgeschoss, das man künftig vom neuen Haupteingang am Mühlheimer Platz durch eine sogenannte Drehtrommeltür betritt, zieht voraussichtlich ab Ende des Jahres die Zentralbibliothek ein. Das Foyer mit Empfang und Computerkonsolen wird zum Lesecafé mit gemütlichen Sesseln. Draußen vor dem Eingang, so erläutert Kühl, sollen im Sommer bei schönem Wetter ebenfalls Sitzplätze zum Verweilen und Lesen einladen. Der alte Eingang im denkmalgeschützten Gebäude am Bottlerplatz ist nur noch für Mitarbeiter zugänglich.

Hell und freundlich präsentiert sich die Bücherei mit hohen Decken. In den drei oberen Stockwerken werden die Seminarräume der Volkshochschule (VHS) und die Büros der Verwaltung von Bücherei und VHS untergebracht. Im Februar 2015 soll die VHS im neuen Domizil ihren Kursbetrieb aufnehmen. Ihr bisheriges Haus an der Wilhelmstraße will die Stadt Bonn verkaufen.

150 Sitzplätze bietet der neue Bürgersaal im ersten Stock für die verschiedensten Veranstaltungen. Eine Etage darüber werden die Stadtwerke und die VHS gemeinsam eine Lehrküche betreiben. Im dritten Stockwerk befinden sich zwei Multifunktionsräume samt Umkleiden und Sanitäranlagen für die VHS-Angebote rund um das Thema Gesundheit, erklärt Kühl. Die dritte Etage im Altbau ist seine Lieblingsetage, in der sich viele weitere, entsprechend den Auflagen des Denkmalschutzes sanierte VHS-Seminarräume befinden. Teilweise verlegt wurden in den Fluren wieder die alten Solnhofener Platten aus hellem Naturstein. Dort, wo sie nicht mehr passten, wurden sie durch neue Solnhofener Fliesen ersetzt. Die Fassade des Altbaus wird wieder wie einst gelb gestrichen. Die des Neubaus wird mit einem hellen Klinker verblendet.

Der Projektleiter ist nicht nur über den überwiegend reibungslosen Bauverlauf froh. Auch die Kostensteigerung, bedingt unter anderem durch Schadstofffunde wie Asbest und eine aufwendigere Dachsanierung als geplant, halte sich mit 1,4 Millionen Euro durchaus auf einem niedrigen Niveau, sagt Kühl.

Der Bau

2012 begannen die Arbeiten für das Haus der Bildung nach den Plänen des Berliner Architektenbüros Koblitz. Das Siemenshaus, an dessen Stelle heute der Neubau steht, war bereits 2010 abgerissen worden. Eine ursprüngliche Planung sah vor, neben VHS und Bücherei auch das Stadtmuseum und die Gedenkstätte Bonn im Haus der Bildung mit einer Gesamtfläche von 6900 Quadratmetern unterzubringen. Das war dem Stadtrat am Ende zu teuer, zudem reichte der Platz nicht aus. Das Land NRW fördert den Bau mit rund neun Millionen Euro.

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