Freibäder in Bonn Stadt hat noch neun Bademeister in petto

BONN · Die Stadt Bonn bestätigte am Donnerstag, dass in der Verwaltung auf verschiedenen Dienstposten Mitarbeiter beschäftigt würden, die ausgebildete Schwimmmeister seien. Es seien nicht sechs, wie Georg Fenninger (CDU) mitgeteilt hatte, sondern sogar neun, sagte Stadtsprecherin Monika Hörig.

Doch keiner von ihnen komme für einen vorübergehenden Einsatz in einem Bonner Freibad in Frage. "Sie sind entweder gesundheitlich nicht in der Lage oder unabkömmlich", sagte Hörig.

Nach Unfällen in der Halle hatte die Stadtverwaltung die Schließung des Hardtbergbades samt Freibad verfügt (der GA berichtete). Es soll erst am 14. Juli öffnen, parallel will die Stadt dann das Melbbad für den Rest der Saison schließen. Grund: Nach den Unfällen sollen künftig immer zwei Schwimmmeister pro Schicht in jedem Freibad eingesetzt werden - unabhängig von den Rettungskräften, die ohnehin an den Beckenrändern stehen. Die Zahl der Schwimmmeister im Sport- und Bäderamt reicht aber nicht aus, um alle Bäder gleichzeitig öffnen zu können.

Die geteilte Freibadsaison sorgt bei Bürgern und Politikern seither für viel Kritik an Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch und seine Bäderverwaltung. Politiker und Vereine haben bereits mehrere Vorschläge gemacht, wie doch noch alle Bäder geöffnet werden könnten. Etwa durch den Einsatz zusätzlicher Rettungsschwimmer oder reduzierte Öffnungszeiten am Tag.

Bislang vergeblich. Deshalb wollen CDU, Grüne und FDP jetzt mit einem gemeinsamen Antrag für die Sitzung des Stadtrates am Montag, 23. Juni, eine parallele Öffnung aller Freibäder in Bonn durchsetzen.

Jürgen Broich vom Melbbad-Förderverein kann nicht verstehen, warum die auf anderen städtischen Dienstposten eingesetzten Fachkräfte nicht für eine Weile in den Freibädern arbeiten können. "Das muss doch irgendwie möglich ein", meinte er.

"Es geht nicht", hält Hörig dagegen. Einer der Bademeister arbeite inzwischen im IT-Bereich im Jugendamt und werde dort dringend gebraucht. Zwei seien unabkömmlich im Arbeitsschutz tätig und drei bei der Feuerwehr. Zöge man sie dort ab, setze man die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr auf das Spiel.

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