Sohn in Verdacht Staatsanwalt holt Akten in Berlin

BONN/BERLIN · Im Fall des 16-Jährigen Bonners, der am 22. Februar in Berlin seine Mutter im Streit getötet haben soll, ist der zuständige Bonner Staatsanwalt nach GA-Informationen gestern in die Bundeshauptstadt gereist.

Weil die Berliner Behörde das Verfahren, das nach dem Jugendgerichtsgesetz am Gerichtsort eines Jugendlichen geführt werden soll, an die Bonner Kollegen abgegeben hatte (der GA berichtete), will sich der Staatsanwalt vor Ort ein Bild machen und sich von den Bonner Ermittlern über den bisherigen Kenntnisstand informieren. Darüber hinaus holt der Ankläger die Akten nach Bonn, um den Fall hier weiterbearbeiten zu können.

Wie berichtet, war die 52-jährige promovierte Biochemikerin, die nach Scheidung und Trennung von der Familie vor einigen Jahren nach Berlin gezogen war, am 24. Februar tot in ihrer Wohnung in Berlin-Steglitz gefunden worden. Den Berliner Ermittlern zufolge war sie in Folge einer Vielzahl von Messerstichen gestorben. Als Tatverdächtiger wurde nur kurze Zeit später ihr 16-jähriger Sohn, der mit seinen Geschwisters beim Vater in der Region lebt, festgenommen. Er sitzt seitdem in der Jugendhaftanstalt in Wuppertal in Untersuchungshaft und wird von einem Bonner Strafverteidiger vertreten.

Den bisherigen Ermittlungen der Berliner Polizei zufolge soll der 16-Jährige kurz der Tat zur Mutter gereist sein, um sich mit ihr auszusprechen. Angeblich war das Verhältnis der Kinder zur Mutter seit Jahren gestört und schwer belastet. Wie auf Facebook zu lesen war, stehen Vater und Geschwister zu dem 16-Jährigen und erklärten, sie würden ihn nicht im Stich lassen.

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