30. Todestag von Mildred Scheel Sie war eine Frau mit Vision

BONN · Vor 30 Jahren starb Mildred Scheel. Die Frau, die 1974 die Deutschen Krebshilfe gegründet hat, war später selbst an Krebs erkrankt. Sie verlor den Kampf gegen die heimtückische Krankheit im Alter von gerade einmal 52 Jahren. Am Mittwoch, anlässlich ihres 30. Todestages, trafen sich Angehörige und Wegbegleiter an ihrem Grab auf dem Alten Friedhof.

 Fritz Pleitgen legt im Beisein von Cornelia Scheel und Gerd Nettekoven einen Kranz an Mildred Scheels Grab nieder.

Fritz Pleitgen legt im Beisein von Cornelia Scheel und Gerd Nettekoven einen Kranz an Mildred Scheels Grab nieder.

Foto: Horst Müller

Ihre Tochter Cornelia Scheel, der Präsident der Deutschen Krebshilfe, Fritz Pleitgen, der Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Krebshilfe, Gerd Nettekoven, und Bürgermeister Reinhard Limbach legten zu Ehren der Frau des einstigen Bundespräsidenten Walter Scheel einen Kranz mit blau-weißen Blüten nieder.

Sie war eine starke Frau mit Vision, sind sich alle am Grab einig. Es sei Mildred Scheel ein Anliegen gewesen, den Menschen die Sprachlosigkeit zu nehmen, die sich ausbreite, sobald es um die Krankheit Krebs gehe. Als Ärztin war ihr das Leid von Betroffenen sehr bewusst und sie wollte ihnen wirksam helfen. Sie war überzeugt: Die Seele des Patienten braucht ebenso viel Hilfe wie sein Körper. "Sie war und ist für uns alle ein großes Vorbild", sagte Pleitgen, "Mildred Scheel war eine Frau, die ihre Kraft und Energie freigiebig für andere einsetzte. Für Menschen, die Zuwendung ebenso brauchten wie eine nachhaltige Vertretung ihrer Interessen".

Vieles sei in den letzten vier Jahrzehnten erreicht worden. Die Deutsche Krebshilfe hat Krebszentren mitinitiiert, die Kinderkrebsmedizin mit auf das heutige hohe Versorgungsniveau gebracht, die Palliativmedizin in Deutschland etabliert und die Krebsforschung vorangebracht. Heute könnten vier von fünf krebskranken Kindern und die Hälfte aller erwachsenen Krebspatienten geheilt werden. Die Deutsche Krebshilfe ist mittlerweile der bedeutendste private Geldgeber auf dem Gebiet der Krebsforschung.

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