Reaktionen S 13: Politiker fordern kürzere Bauzeit

BONN · Die Reaktionen aus den politischen Lagern in der Region Bonn/Rhein-Sieg auf die Vertragsunterschrift zur Verlängerung der S-Bahn-Linie 13 von Troisdorf nach Oberkassel kann man kurz und knapp auf einen Nenner bringen: "Endlich, klasse, aber die geplante Bauzeit von zwölf Jahren ist viel zu lang."

 Nach Auskunft der Deutschen Bahn sollen Fahrgäste ab 2026 vom Beueler Bahnhof direkt mit der S 13 zum Flughafen Köln/Bonn fahren. Ab 2028 soll diese Verbindung auch ab dem Bahnhof Oberkassel möglich sein.

Nach Auskunft der Deutschen Bahn sollen Fahrgäste ab 2026 vom Beueler Bahnhof direkt mit der S 13 zum Flughafen Köln/Bonn fahren. Ab 2028 soll diese Verbindung auch ab dem Bahnhof Oberkassel möglich sein.

Foto: Holger Arndt

Auf Nachfrage des General-Anzeigers äußerte sich gestern die Deutsche Bahn zu der kritisierten langen Bauzeit. Um den fließenden Bahnverkehr nicht zu sehr zu behindern, müssten auf der zwölf Kilometer langen Strecken 20 Baustellen in drei Bauabschnitten eingerichtet werden.

Selbst wenn Bund und Land die Zuschüsse für die insgesamt 502 Millionen Euro teure Strecke deutlich schneller zur Verfügung stellen würden, benötigt die Bahn nach GA-Informationen mindestens acht Jahre, um die Gleise und übrigen Bauwerke zwischen Troisdorf und Oberkassel zu bauen. Ab Frühjahr 2015 will die Bahn in allen drei Bauabschnitten Informationsveranstaltungen für Bürger durchführen.

  • Ulrich Kelber, Bonner SPD-Bundestagsabgeordneter: "Bonn ist bisher die einzige deutsche Großstadt ohne S-Bahn-Anschluss. Die S 13 wird Bonn direkt und schnell mit dem Flughafen Köln/Bonn verbinden und auch bessere Umsteigebeziehungen in Vilich und in Ramersdorf ermöglichen."
  • Sebastian Hartmann, SPD-Bundestagsabgeordneter Rhein-Sieg-Kreis: "Der Bau der S 13 wird die Konkurrenz zwischen Personen- und Güterverkehr auf der rechtsrheinischen Strecke beenden, neuen Personenverkehr ermöglichen und den Regionalexpressverkehr beschleunigen." Angesichts der geplanten zwölfjährigen Bauzeit wollen er und Kelber sich beim Bundesverkehrsminister für eine Baubeschleunigung einsetzen.
  • Oliver Krauß, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Kreistagsfraktion: "Die Befürchtungen, dass die S 13 scheitern könnte, haben ein Ende. Der vereinbarte Zeitplan bleibt jedoch stark hinter den Erwartungen zurück. Da muss nachgearbeitet werden."
  • Martin Metz, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen-Kreistagsfraktion: "Dass erst 2026 eine Inbetriebnahme zwischen Troisdorf und Beuel möglich sein soll, ist enttäuschend. Die Menschen müssen schon früher von der S 13 profitieren können. Warum nicht bereits Teil-Inbetriebnahmen bis Friedrich-Wilhelms-Hütte oder Menden? Das muss jetzt noch geprüft werden!"
  • Renate Hendricks, Bonner SPD-Landtagsabgeordnete: "Vom Ausbau der S 13 profitiert Bonn in mehrfacher Hinsicht: Zum einen wird endlich die Erreichbarkeit des Flughafens rechtsrheinisch und gesamtstädtisch verbessert. Das ist nicht nur eine gute Nachricht für die Bonner, sondern auch ein wichtiges Signal für den internationalen Konferenz- und Tagungsstandort Bonn. Indem die neue Strecke auch vom Güterverkehr abgekoppelt wird, wird mehr Luft für den Regionalverkehr frei."
  • Bernhard von Grünberg, Bonner SPD-Landtagsabgeordneter: "Der Ausbau der S 13 ist eines der wesentlichen Verkehrsprojekte in der Region und für uns ein jahrelanges Anliegen, für das wir uns stets energisch eingesetzt haben."
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