Kommentar Rheinkultur - Merkwürdige Logik

Richtig verstehen kann man's nicht. Da stehen seit Ende der letzten R(h)einkultur 80 000 Euro bereit, quasi als Anreiz für andere Initiatoren, ein Musikfestival für junge Leute zu stemmen - und nun soll es die nicht geben.

Neben rechtlichen Bedenken begründet die Stadtverwaltung: Es handle sich ja um ein neues Festival und daher könne dafür nicht von Anbeginn ein Zuschuss in dieser Höhe vorgesehen werden.

Noch verblüffender als diese vermeintliche Logik der städtischen Beamten ist aber, dass die Mehrheit der Politiker im Kulturausschuss dieser Argumentation gefolgt ist.

Als die R(h)einkultur-Macher Ende 2011 das Aus des beliebten Festivals ankündigten, war die Trauer unter Politikern und den Spitzen der Verwaltung groß. Und auch die Bereitschaft, eben dieses Geld weiter für ein Festival vorzuhalten, war quer durch alle Fraktionen eindeutig und überwältigend.

Da waren die Schatten wohl mutiger als jene, die ihn warfen. Jedenfalls sind die Entscheidungsträger nicht bereit, ein Festival für junge Leute mit Geld zu unterstützen. Jedenfalls nicht mit soviel Geld. Die Stadt begründet nämlich in ihrer Vorlage, die Summe wäre zu hoch, wenn am Ende "nur" 10 000 Besucher kämen.

Dann wäre jedes Ticket mit acht Euro bezuschusst. Zugegeben: Zur letzten R(h)einkultur kamen 160 000. Da wurde jeder Besucher also mit 50 Cent unterstützt. Beim Beethovenfest sind es übrigens 70 Euro.

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