"Bonn stellt sich quer" gegen Bogida Polizei erlaubt Demo auf dem Marktplatz

BONN · Am kommenden Montagabend will das von Parteien, Kirchengemeinden, Gewerkschaften und anderen bürgerschaftlichen Gruppen getragene Bündnis "Bonn stellt sich quer" erneut gegen eine Veranstaltung der rechtspopulistischen Initiative Bogida demonstrieren.

Beide Gruppen haben, wie bereits am vergangenen Montag, ab 18 Uhr Kundgebungen angemeldet. Sie sollen dieses Mal auf dem Marktplatz stattfinden. Das sagte die Polizei am Donnerstag dem GA auf Anfrage. Demnach wird "Bonn stellt sich quer" direkt vor dem Alten Rathaus seine Gegendemonstration abhalten, Bogida hingegen soll die Kundgebung in unmittelbarer Nähe am Obelisken durchführen.

Während Bogida, der Bonner Sproß der Bewegung "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" (Pegida), eigenen Angaben zufolge gegen Salafisten und Islamisten protestiert, werfen ihr die Gegner Islamophobie und Fremdenfeindlichkeit vor.

Am vergangenen Montag waren, wie berichtet, etwa 3000 Teilnehmer von "Bonn stellt sich quer" zum Kaiserplatz gekommen, wo etwa 200 Bogida-Teilnehmer Reden unter anderem von Pro-NRW-Politikern und vom Betreiber der rechtsextremen Webseite "Nürnberg 2.0", Michael Mannheimer alias Karl-Michael Merkle, verfolgten.

Die Bonner hätten am vergangenen Montag in eindrucksvoller Weise gezeigt, "was in unserer Stadt möglich ist, wenn Rechtspopulisten, Angehörige der Neonazi- und der Hooliganszene versuchen, hier Fuß zu fassen", sagte Bonns DGB-Chef Ingo Degenhardt am Donnerstag. "Für kommenden Montag rufen wir die Bonner und unsere Nachbarn aus dem Rhein-Sieg-Kreis erneut auf, sich wieder so zahlreich und friedlich an dem notwendigen Protest zu beteiligen. Wir können und werden diesem auf Ausländerfeindlichkeit ausgerichteten Treiben der Bewegung gegen die “Islamisierung des Abendlandes„, die hier von Pro NRW gesteuert wird, nicht tatenlos zusehen."

Raphael Vollmar, Kaufmann am Kaiserplatz, zeigte sich über die erneute Demo am Montag entsetzt. Er hatte angeregt, sie nicht mehr so kurz vor Weihnachten in der City stattfinden zulassen. Er setze nun auf die Polizei, diese Demonstrationen unter Kontrolle zu halten, sagte er. Und: "Ich hoffe auch, dass die Kunden sich nicht abhalten lassen, in die Stadt zu kommen, um ihre Weihnachtseinkäufe zu tätigen".

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort