Architektenwettbewerb Neubau für Bundesamt für Justiz

BONN · Die Klarheit der Baukörper, der Respekt vor dem Freiraum und den benachbarten teils denkmalgeschützten Villen hat die Jury überzeugt. Beim Architektenwettbewerb für den Erweiterungsbau des Bundesamts für Justiz hat sich das Preisgericht einstimmig für einen Entwurf des Aachener Architekturbüros "kadawittfeldarchitektur" entschieden.

 Den rot gekennzeichneten Bereich neben dem Behördenblock, wo auch das Auswärtige Amt untergebracht ist, galt es zu beplanen. Die Kadawittfeld-Architekten erhielten den Garten und entwarfen zwei Hofhäuser. FOTO: BBR/WINFRIED MATEYKA

Den rot gekennzeichneten Bereich neben dem Behördenblock, wo auch das Auswärtige Amt untergebracht ist, galt es zu beplanen. Die Kadawittfeld-Architekten erhielten den Garten und entwarfen zwei Hofhäuser. FOTO: BBR/WINFRIED MATEYKA

Foto: BBR/Winfried Mateyka

Die Freiraumplanung kam von den Kölner Landschaftsarchitekten "greenbox".

Wie das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung mitteilte, soll nach diesen Plänen "ab 2016" an der Adenauerallee 99-103 gebaut werden. Die Pläne sehen ein Investitionsvolumen von 15,21 Millionen Euro vor. Bauherr ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Kadawittfeld hat übrigens den einem Amphitheater angelehnten wellenförmigen Entwurf für ein neues Festspielhaus vorgelegt.

Hier beschränkt sich das Architekturbüro auf klare Formen. Die beiden rechteckigen und quadratischen, viergeschossigen Gebäudeteilen sind über unauffällige Brücken an die Bestandsgebäude angeschlossen, Innenhöfe bieten Blickoasen der Ruhe. "Leitidee war, die Gebäude pavillonartig im Park anzuordnen und insbesondere den hinteren Garten zu erhalten. Von der Höhe her wollten wir uns nicht am höheren Bürogebäude, sondern an den Stadtvillen orientieren", erläuterte Anne-Kathrin Hoehler vom Aachener Büro die Grundphilosophie.

"Die Baukörper sind gut proportioniert und stellen rücksichtsvolle räumliche Beziehungen zu ihrer Umgebung her, ohne eine eigene Identität zu verleugnen", heißt es im Urteil der Jury. "Architektonisch besticht das Projekt durch eine effiziente Organisation der gut gestalteten Büroflächen, denen durch die geschickte Anordnung der Teeküchen an die Innenhöfe informelle Kommunikationszonen von großer Qualität hinzugefügt werden."

Die zukünftigen Nutzer wird es freuen: Etwa 200 Beschäftigte des Bundesamts für Justiz werden dort ihre Schreibtische haben. Insgesamt verfügt die Behörde über 900 Beschäftigte, die derzeit auf drei Bonner Standorte - nämlich neben der Adenauerallee noch an der Beueler Gorch-Fock-Straße/Gartenstraße sowie am Rheinweg - verteilt sind.

Durch den Erweiterungsbau sollen möglichst viele dieser Beschäftigten am Hauptstandort Adenauerallee 99-103 konzentriert werden, heißt es. Das Bundesamt für Justiz ist zentraler Dienstleister der Bundesjustiz. Unter anderem führt es das Bundeszentralregister sowie das Gewerbezentralregister und nimmt wichtige Aufgaben im internationalen Rechtshilfeverkehr wahr.

Für den Neubau an der Adenauerallee werden die Eckgebäude 91-93, die vis-à-vis von der Bundeszentrale für politische Bildung liegen, abgerissen. Es ist auch eine Tiefgarage vorgesehen.

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