Christoph Pinsdorf Musikschul-Geschäftsführer wird nach knapp zehn Jahren verabschiedet

BONN · Ab sofort hat Christoph Pinsdorf Zeit für die Familie und fürs Wandern, auch mal am Wochenende. Die bestanden für ihn bislang oft aus der Vorbereitung von Konzerten der Musikschule, die er knapp zehn Jahre organisiert hat.

 Christoph Pinsdorf gibt die Musikschulleitung ab.

Christoph Pinsdorf gibt die Musikschulleitung ab.

Foto: Ronald Friese

Am Samstag wird er im Rahmen des Festkonzertes zum 45-jährigen Bestehen der Musikschule verabschiedet. Der 60-Jährige blickt auf eine Zeit zurück, mit der er sehr zufrieden ist. "Das ist ein Bereich, in dem man permanent arbeitet, strategisch gefordert ist und selber mit anpacken muss." Das habe ihm viel Spaß gemacht.

Als Verwaltungsmensch sehe er sich als Rahmen für das Kunstwerk "Musikschule" - das Bild darin hätten seine Mitarbeiter gemalt. Unter seiner Geschäftsführung entstand eine Fülle von musikpädagogischen Kursen und Projekten, die die Stadt nichts kosten, zum Beispiel bundesweit beachtete Irish-Folk-Kurse, Baglamakurse für Migranten und Deutsche sowie Programme für benachteiligte, geistig oder körperlich gehandicapte Kinder - darauf sei er besonders stolz.

Er hat auch die Zusammenarbeit mit der Stiftung Pfennigsdorf vor fünf Jahren initiiert. Sein "wirkungsorientierter Haushalt" sei erfolgreich gewesen, sagt er: Die Wirkung sollte sein, möglichst viele Bonner an Musik auf möglichst hohem Niveau heranzuführen - sowohl beim Rezipieren als auch beim Musizieren. Heute lernen Menschen zwischen drei und 90 Jahren an der Musikschule, darunter gut 5000 Kinder.

Seine Verabschiedung fällt mit einem der wichtigen Konzerte seiner Amtszeit zusammen: Zum 45-jährigen Bestehen der Musikschule spielen heute Abend ab 19.30 Uhr namhafte Musiker in der Aula der Bonner Universität. Neben dem Bonner Jugendsinfonieorchester und Ensembles der Musikschule spielen Meike Herzig (Blockflöte) und Konstanze Jarczyk (Harfe), die zu den wichtigsten deutschen Musikern an ihren Instrumenten zählen.

Außerdem sind "Les Folies Baroques", das Viergenerationenorchester "Il Piacere", die Pianisten Michael Korstick sowie Markus Krebel und viele andere zu hören. "Ich habe noch nie ein Konzert gehabt, bei dem wir so viele virtuose Kompetenzen an Auftretenden und eine solche Breite an Genres hatten", so Pinsdorf.

Er wird während des Konzertes von Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch verabschiedet, der auch dessen Nachfolgerin Doris Bischler begrüßt. Die 44-Jährige gebürtige Freiburgerin leitete zuletzt die Musikschule des Landkreises Cloppenburg, wo sie das niedersächsische Musikalisierungsprogramm "Wir machen Musik!" und viele andere Projekte initiierte. Pinsdorf erhält also eine tatkräftige Nachfolgerin, der er alles Gute wünscht.

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