Der Wahlbezirk 8 Menschen in Dransdorf, Lessenich und Meßdorf bewegen unterschiedliche Fragen

DRANSORF/LESSENICH/MESSDORF · Dieser Wahlbezirk im Bonner Westen ist nicht über einen Kamm zu scheren. In Dransdorf dominieren Mietwohnungen, in Lessenich/Meßdorf die Eigenheime. Dransdorf hat aber an Anziehungskraft gewonnen, seit vor zwei Jahren das neue Einkaufszentrum an der Stadtbahnhaltestelle eröffnet wurde. In Lessenich/Meßdorf dagegen sucht man solche Läden vergebens.

 Das mehr als 400 Jahre alte Mühlengebäude galt als eines der prägenden Gebäude in Dransdorf. Im Herbst vorigen Jahres wurde es abgerissen. Auf dem Gründstück entsteht Wohnbebauung.

Das mehr als 400 Jahre alte Mühlengebäude galt als eines der prägenden Gebäude in Dransdorf. Im Herbst vorigen Jahres wurde es abgerissen. Auf dem Gründstück entsteht Wohnbebauung.

Foto: Lannert

Alle drei Orte liegen direkt am Meßdorfer Feld, insofern sind die dort aufgestellten Betonblöcke des "Grünen C" zuletzt ein Diskussionsthema gewesen. Altes in Dransdorf ist dafür verschwunden. Das Mühlengebäude und das benachbarte Fachwerkhaus, die jahrelang verwahrlosten, wurden im Herbst abgerissen. Bald will die städtische Wohnungsbaugesellschaft Vebowag dort Mietwohnungen bauen.

In Dransdorf hat gerade erst eine Umfrage gezeigt, dass die Bürger gerne im Ort leben. Kein Wunder: Mit der Stadtbahn hat man eine schnelle ÖPNV-Verbindung, mit der Großen Dransdorfer KG den mitgliederstärksten Bonner Karnevalsverein. Mieten sind noch vergleichsweise günstig. Man ist schnell im Grünen, und wer will, kann auch noch Dorfleben genießen. Die früher als Schandfleck geltenden Wohnanlagen an der Lenaustraße sind inzwischen auf Vordermann gebracht. Den Ortsausschuss gibt es aber nur noch auf dem Papier, und dessen Aufgaben haben längst andere Vereine übernommen.

Verschlafener und ruhiger kommen dafür Lessenich und Meßdorf daher. Das liegt nicht nur daran, dass die Meßdorfer Straße nicht mehr ganz so stark befahren ist, seit es die Kreisstraße 12 hinter dem Neubaugebiet "Hinter den Lessenicher Gärten" gibt. Nicht nur dort könnten junge Familien gut wohnen - wäre da nicht das Ärgernis des fehlenden Kindergartens. Erst wenn das "Steinbach & Schäfer"-Gelände an der Bahnhofstraße bebaut wird, dürfte sich die Situation entspannen. Denn die Stadt plant dort einen Kindergarten fest ein.

[kein Linktext vorhanden]Eine weitere Frage treibt die Lessenicher und Meßdorfer um: Wie geht es weiter mit Gut Ostler? Der Ärger zwischen Pächter Martin Baumgart und der Stadt ging so weit, dass der beliebte Hofladen des Demeterhofes schließen musste. Schließen musste auch die Freiwillige Feuerwehr Lessenich ihre Löscheinheit - der Truppe ging schlichtweg der Nachwuchs aus. Was aus dem Feuerwehr-Gerätehaus wird, ist noch unklar: Sowohl die Laurentiusschule als auch der Ortsausschuss haben Interesse, die Räum zu nutzen. Eine Entscheidung steht noch aus.

In die Zukunft investieren will der SV Rot-Weiß Lessenich und einen Kunstrasen in eigener Regie bauen. Weil der Verein umfangreiche Vorleistungen anbot, stimmt die Stadt zu, obwohl Rot-Weiß eigentlich noch nicht dran wäre. Wohin die Fußballer nach dem Spiel gehen, ist dagegen ein Problem. Das Gasthaus "Zur Linde" machte ebenso zu wie die frühere "Heerwegschänke".

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