Kommentar Kunst!Rasen-Verein - Die Linie muss klar sein

Der Kunst!Rasen-Verein hat sich bei seinem ersten öffentlichen Auftritt nicht gut verkauft. Die Motivation, sich für die Open-Air-Reihe in der Rheinaue stark zu machen, ist ehrenwert. Aber es reicht nicht, lediglich darauf hinzuweisen, dass es eine Kulturvielfalt in Bonn geben soll.

Das Profil des Vereins muss viel schärfere Konturen bekommen, die Ziele müssen konkreter formuliert, die Formen der Unterstützung klar dargestellt werden, vor allem dann, wenn eine Gemeinnützigkeit angestrebt wird. Die Trennlinie zwischen dem unternehmerischen Engagement von Martin J. Nötzel und Ernst-Ludwig Hartz auf der einen und dem Verein auf der anderen Seite muss klar nachvollziehbar sein. Insofern hat der junge Verein, der sich ja gerade erst gegründet hat, sicher noch ein Stück Arbeit vor sich. Um es klar zu sagen: Es ist gut, wenn Kulturinitiativen ideell unterstützt werden.

Das Pantheon hat ebenso einen Förderverein wie die Springmaus, das Contra-Kreis-Theater oder das Stadtmuseum. Ein Förderverein stellt sich vor die Kulturschaffenden, gibt ihnen eine engagierte Stimme, gibt ihrer Arbeit eine wertschätzende Bedeutung, ist Anwalt in der Öffentlichkeit und bei Gremien. Die Springmaus würde es heute nicht geben, hätte niemals ihr Haus in Endenich bekommen, wenn es nicht engagierte Bürger gegeben hätte, die sich für sie stark gemacht hätten. Insofern sieht es doch gut aus für den Kunst!Rasen.

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