Kommentar Kommentar - Nüchterne Bilanz

Ein Jahr bevor das Städtische Gebäudemanagement (SGB) 2004 an den Start ging, hatten erhebliche Schadstofffunde in zig Bonner Schulen und eine diesbezügliche unsägliche Informationspolitik der Stadtverwaltung monatelang für helle Aufregung und hitzige Debatten in der Bürgerschaft gesorgt.

Die Erwartungen an das neue SGB und seinen mit vielen Vorschusslorbeeren ausgestatteten Chef Friedhelm Naujoks waren deshalb dementsprechend hoch. Die Bilanz heute fällt indes eher nüchtern aus.

Zwar wurden unter der Regie des SGB endlich die längst überfälligen Schadstoffsanierungen im großen Stil umgesetzt. Aber viele andere notwenigen Maßnahmen an den Schulgebäuden, die jahrzehntelang von der Verwaltung, aber auch von den Politikern eher recht stiefmütterlich behandelt worden waren, blieben liegen und sind auch größtenteils bis heute noch nicht abgearbeitet worden.

Die Stadt hat aber nicht nur bei ihren Schulen einen erheblichen Sanierungsstau in Kauf genommen. Auch bei vielen anderen städtischen Gebäuden, wie vor allem beim Stadthaus, rächt sich jetzt, dass man nicht kontinuierlich in die Instandhaltung des städtischen Vermögens investiert hat.

Daran haben auch der einst so hoch gelobte und immer noch hoch bezahlte Ex-Gebäudemanager Naujoks und sein SGB nichts geändert. Dabei weiß doch jeder private Hausbesitzer, dass ihn eine Vernachlässigung der eigenen vier Wände über Jahre hin am Ende viel teurer zu stehen kommt.

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