Viele Einrichtungen bleiben stadtweit geschlossen Komba weitet Kita-Streik auf unbestimmte Zeit aus

BONN · Die Zeichen in den städtischen Kindertagesstätten und den beiden von der Stadt Bonn getragenen offenen Ganztagsschulen in Dransdorf und Tannenbusch - die Kettelerschule und die Carl-Schurz-Schule - stehen weiterhin auf Streik. Dieses Mal wird es die Eltern noch härter treffen als bisher: Die Komba-Gewerkschaft hat ihre Mitglieder unter den mehr als 900 städtischen Erziehungskräften aufgerufen, in den Vollstreik zu treten. Das bedeutet, dass voraussichtlich etwa Dreiviertel aller 65 städtischen Kitas ab kommenden Dienstag auf unbestimmte Zeit komplett oder teilweise geschlossen bleiben.

In den vergangenen Wochen hatte die Komba, bei der in Bonn die meisten Erzieher der städtischen Einrichtungen organisiert sind, den Streik nur stadtteilweise durchgeführt. "Wer wollte, konnte natürlich auch von Streikbeginn an, also ab dem 11. Mai streiken", machte Streikleiter Rainer Friedrich gestern deutlich. Denn wie Verdi und die GEW habe auch die Komba-Gewerkschaft ihre Mitglieder unter den Beschäftigten der Erziehungs- und Sozialdienste grundsätzlich zum Vollstreik aufgerufen.

"Wir wollten den Streik aber zunächst moderat gestalten", erklärte Friedrich. Nachdem sich die kommunalen Arbeitgeber jedoch in den Tarifverhandlungen weiterhin nicht bewegten, habe auch die Komba nun die härtere Gangart gewählt. Und die Streik-Bereitschaft unter den Mitarbeitern sei hoch, sagte Friedrich. Es geht im Kern um die Forderung der Gewerkschaften nach einer höheren Eingruppierung der Beschäftigten vor dem Hintergrund der stetig wachsenden Aufgaben in den Erzieher- und Sozialdienstberufen. Als Streiklokale dienen laut Friedrich fortan die Geschäftsstelle der Komba im Stadthaus und die Räume der Stadthaus-Kita unmittelbar gegenüber dem Haupteingang.

Nach Angaben Marc Hoffmanns vom städtischen Presseamt sollen in folgenden Einrichtungen so genannte Notgruppen für die Kinder angeboten werden: Am Wolfsbach, Gerhard-Hauptmann-Straße, Hauptstraße, Friedrich-Bleek-Straße, Reichsstraße, Schulstraße, Schweidnitzer Weg, Talstraße, Weidenweg, Wilfried-Hatzfeldstraße.

Einige Kindertagesstätten der Stadt sollen nach derzeitigem Stand trotz des Streiks regulär geöffnet bleiben. Es handelt sich um die Kitas: An der Rheindorfer Burg, Basaltstraße, Büchelgarten, Buschackerweg, Eduard-Otto-Straße, Hainstraße, Lenaustraße, Meßdorfer Straße, Neuer Weg, Pappelweg, Siemensstraße, Veilchenweg, Waldenburger Ring 44a und Weißenburgstraße.

Die Stadt Bonn hat eine Kita-Hotline eingerichtet. Unter Tel. 02 28/77 55 44 erhalten Eltern aktuelle Informationen zum Streik.

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