Gift in der MVA Kein Ergebnis zum Quecksilber

BONN · Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen zur illegalen Anlieferung von Quecksilber in der Bonner Müllverwertungsanlage (MVA) eingestellt.

Das hat Manfred Becker, Geschäftsführer der Stadtwerke-Tochter, am Donnerstagabend im Umweltausschuss berichtet. Zwar hätten die Ermittler parallel in anderen Anlagen ebenfalls Quecksilber gefunden, was den Verdacht erhärtet habe, dass es sich um eine illegale Entsorgung gehandelt hat, weiter seien sie aber nicht gekommen. "Es gab keine konkreten Ergebnisse."

Wie berichtet, waren mindestens 38 Kilogramm des giftigen Schwermetalls Ende des vergangenen Jahres offenbar mit anderem Müll in die Anlage geraten. Die MVA hat das Quecksilber über die Rauchgasreinigung ausgeschieden. 470 Gramm gelangten jedoch ins Freie. Dass der Fall publik gemacht worden sei, habe dazu beigetragen, die Hemmschwelle zu erhöhen, sagte Becker. "Das ist alles andere als ein Kavaliersdelikt, die Strafen sind sehr empfindlich."

Dass sich ein solcher Fall wiederholt, wollte Becker nicht ausschließen. Es sei unmöglich, allen angelieferten Müll darauf zu kontrollieren. Allerdings seien die Stadtwerke im Begriff, ein computergestütztes System aufzubauen, durch das sich zumindest der Müll von der Anlieferung bis zur Zuführung in die Kessel verfolgen lasse.

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