Public Viewing im Sportpark Nord Harder wartet auf Genehmigung

BONN · Jürgen Harder ist total verwundert. Der Pächter des Brückenforums plant, wie bereits bei der Fußball-Europameisterschaft vor zwei Jahren, auch in diesem Jahr zur WM 2014 in Brasilien im Sportpark Nord ein sogenanntes Public Viewing.

Doch in einer Stellungnahme der Verwaltung zu einem Antrag des Bürger Bunds Bonn (BBB) für den Hauptausschuss am Dienstag, der darin genau nach einer solchen Möglichkeit fragt, ist davon keine Rede. "Dabei habe ich den Antrag vor gut einem Monat an die Stadt Bonn gestellt", versicherte Harder dem GA.

Auch habe er eine Eingangsbestätigung erhalten. Seitdem habe er nichts mehr von der Verwaltung gehört. Der Veranstalter erinnerte an den großen Erfolg, den er mit dem "Rudelgucken" der EM-Spiele vor zwei Jahren im Sportpark Nord hatte. "Das war bei der EM 2012 eine super Nummer im Sportpark Nord. Wir hatten Tausende von Fußballfans zu Gast."

Der Sportpark Nord eigne sich für das Fußballerlebnis vor allem deshalb gut, weil die Infrastruktur inklusive Großleinwand vorhanden sei und keine zusätzlichen Investitionen, wie etwa bei einem Public Viewing auf dem Münster- platz, nötig seien, erklärte Harder, der auch Aufsichtsratsvorsitzender des im Sportpark Nord beheimateten Fußballclubs BSC ist.

Wie damals bei der EM sollen bei dem Public Viewing in diesem Sommer alle Spiele mit deutscher Beteiligung gezeigt werden. Auch plane er wieder eine VIP-Tribüne mit etwa 100 Plätzen, wo es für eine noch festzulegende Pauschale Essen und Trinken geben soll. Auch im Brückenforum will Harder wieder zum "Rudelgucken" einladen .

"Ich hoffe doch sehr, dass ich für den Sportpark Nord eine Genehmigung erhalte", sagte er ein wenig besorgt nach der Lektüre der städtischen Stellungnahme zur "Public-Viewing"-Anfrage des Bürger Bunds. Denn die klingt, wie berichtet, eher verhalten.

Für Public Viewing käme in der Innenstadt ohnehin nur der Münster- und Marktplatz in Frage, doch hier habe die Bezirksvertretung Bonn diverse Fußballmeisterschaften seit 2008 ausgeschlossen, schreibt die Verwaltung und verweist auf einen entsprechenden Beschluss des Bezirksgremiums. Zwar kämen auch öffentliche Grünflächen wie die Rheinaue und der Stadtgarten infrage, doch dort sei auf die "starke Lärmbelästigung für die Anwohner" durch die Live-Übertragung der Spiele hinzuweisen.

Zur Frage, ob Jürgen Harder denn für den Sportpark Nord wieder eine Genehmigung erhalten werde, war gestern von der Stadt keine Auskunft zu erhalten. Hinsichtlich der Lärmschutzimmissionsverordnung und möglichen Ausnahmen, unter anderem auch für die Außengastronomie, erklärte das Presseamt, erfahrungsgemäß sei die Übertragung von bedeutsamen Spielen auch über 22 Uhr hinaus bis maximal 24 Uhr zulässig. Dazu erwarte man aber noch einen entsprechenden Erlass des Bundes.

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