Frisbeesport Bonn Frisbeesport wird immer beliebter

BONN · "Bonnsais" wollen sich in Köln für die DM qualifizieren. Was 2002 als lockerer Spielerverbund von Studierenden der Universität Bonn begann, wuchs schnell zur Leidenschaft unter den Spielern. Es folgten zwischen 2005 und 2006 erste Turniere und alsbald die regelmäßige Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft. "Wir hatten uns schon in 2005 auf den Vereinsnamen geeinigt, was soviel bedeutet wie klein und aus Bonn", erklärt der Bonnsai-Vorsitzende Björn Endres. Der Verein hat derzeit 30 Mitglieder im Alter zwischen 18 und 40 Jahren.

 Alles dreht sich um die Scheibe: Die Mitglieder des Vereins "Bonnsai" sind begeisterte Anhänger des Frisbeesports.

Alles dreht sich um die Scheibe: Die Mitglieder des Vereins "Bonnsai" sind begeisterte Anhänger des Frisbeesports.

Foto: Papayannakis

Lange wurde Frisbeespielen als Freizeitspaß am Strand oder auf der grünen Wiese betrachtet. Doch das Scheibenwerfen hat sich zu einer etablierten Sportart entwickelt. In den USA gibt es bereits Profilager, und auch in Europa segelt die schnelle Scheibe bei Turnieren und Meisterschaften durch die Luft. In Bonn sind die Mitgliedes 2011 gegründeten Vereins "Bonnsai - Frisbeesport Bonn" begeisterte Anhänger dieser noch jungen Sportart.

Die Bezeichnung Frisbee geht auf die Bäckerei von William Russel Frisbie zurück. Er baute 1871 in Bridgeport im US-Staat Connecticut eine Niederlassung der Olds Baking Company auf, die er alsbald kaufte und in Frisbie Pie Company umbenannte. Die Bäckerei produzierte Fruchttorten in einer runden und festen Kuchenform. Die Frisbie-Formen wurden auch als Wurfscheiben genutzt, zunächst von den Fahrern der Bäckerei, ab den 1940er Jahren von Studenten der Yale-Universität. So auch vom US-Unternehmer Walter Frederick Morrison, der die Flugeigenschaften beobachtete und 1948 die erste Scheibe entwarf. Ein Jahrzehnt später wurde der Name "Frisbee" als Marke eingetragen.

Für Frisbee-Spieler steht der faire Wettkampf stets im Vordergrund. "Meinungsverschiedenheiten werden in fairer Art und Weise geregelt. Dadurch ist auch ein Schiedsrichter überflüssig", sagt Vereinsmitglied Iris Unterweger. Das faire Spiel, im Englischen als "Spirit of the Game" bezeichnet, sei das Leitprinzip. "Diese Selbstverantwortung unterscheidet sich deutlich von anderen Mannschaftssportarten." Bonnsai spielt ausschließlich den Frisbee-Teamsport Ultimate. Am Wochenende beginnt in Köln die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft. "Die besten 24 Teams werden im Juni gegeneinander in München antreten, vielleicht mit Bonnsai", hofft Endres. Zum zweiten Mal wird der Verein am 31. August und 1. September das Spaßturnier "Rheinwerfen" auf der Insel Grafenwerth ausrichten. "Wir haben schon viele Anmeldungen und freuen uns auf das Spiel und die Begegnungen. Für mich ist es unvorstellbar, diesen Sport nicht mehr auszuüben", sagt Unterweger. Für sie ist die Welt ebene doch eine Scheibe.

Weitere Informationen auf www.bonnsai.org, nach einer E-Mail an info@bonnsai.org und bei Björn Endres unter 0228/96102052

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