Verlängerung der S-Bahnlinie von Troisdorf nach Oberkassel Die S 13 wird gebaut

BONN · Das NRW-Verkehrsministerium und die Deutsche Bahn unterzeichnen nächste Woche den Finanzierungsvertrag für die S-Bahnlinie.

 Parallel zur Autobahn 59 werden derzeit in Höhe von Vilich-Müldorf ein Wirtschaftsweg für den späteren Bau der S 13-Bahnstrecke verlegt und Laichgewässer für Kröten angelegt.

Parallel zur Autobahn 59 werden derzeit in Höhe von Vilich-Müldorf ein Wirtschaftsweg für den späteren Bau der S 13-Bahnstrecke verlegt und Laichgewässer für Kröten angelegt.

Foto: HOLGER WILLCKE

Die Verlängerung der S-Bahnlinie 13 von Troisdorf nach Oberkassel wird gebaut. Nach Informationen des General-Anzeigers werden NRW-Verkehrsminister Michael Groschek und Frank Sennhenn, Vorstandsvorsitzender der DB Netz AG, am Freitag, 12. Dezember, die Finanzierungsvereinbarung in Düsseldorf unterzeichnen.

Mit der 12,8 Kilometer langen Verlängerung der S 13 bekommt die Region und vor allem die Stadt Bonn eine deutlich bessere Anbindung an den Flughafen Köln/ Bonn. Außerdem erhalten die Anlieger der stark frequentierten rechtsrheinischen Bahnstrecke den seit vielen Jahren versprochenen modernen Lärmschutz.

Bonns Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch kommentierte gestern die Einigung zwischen Land und Bahn so: "Ich freue mich, dass mit den Unterschriften die Schwarzmaler verstummen müssen, die über Jahre verkündet haben: Die S 13 kommt nie. Nun kommt sie - spät, sehr spät, aber nicht zu spät. Und was genauso wichtig ist: Mit ihr kommt der Lärmschutz für die Bahnanwohner in Beuel." Rhein-Sieg-Landrat Sebastian Schuster teilte die Freude des OB: "Nach der Entscheidung der Lufthansa, die neue Langstrecken-Fluglinie in Köln/Bonn anzusiedeln, ist das jetzt schon die zweite gute Nachricht in einer Woche für die Region." Aus Sicht des Rhein-Sieg-Kreises gibt es noch eine weitere positive Nachricht: Nächste Woche wird im Landesverkehrsministerium neben dem Vertrag zur S 13 auch eine Vereinbarung zum Ausbau der Infrastruktur auf der Strecke der S 12 zwischen Köln-Hauptbahnhof und Stadt Blankenberg an der Sieg unterzeichnet.

Seit dem Jahr 2000 verhandeln Bund, Land und Deutsche Bahn über die Finanzierung und den Streckenverlauf der S 13. Im Sommer 2013 hat das Land NRW bereits die Kosten aufgeschlüsselt. Die insgesamt 434,3 Millionen Euro (einschließlich Lärmschutz) verteilen sich demnach wie folgt: 332,7 Millionen Euro zahlt der Bund, 33,1 Millionen Euro die Deutsche Bahn, 31,2 Millionen Euro das Land NRW und 19,1 Millionen Euro zahlen die Kommunen, die an der neuen Strecke liegen. Weitere 18,2 Millionen Euro hat der Bund der DB als zinsloses Darlehen zur Verfügung gestellt. Laut Landesregierung wurden bereits 50 Millionen Euro für Planungskosten ausgegeben.

Der Bund will seinen Anteil aus Mitteln der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung gemäß dem Bundesschienenwegeausbaugesetz bezahlen und jährlich etwa 30 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Was allerdings bedeuten würde, dass die abschnittsweise Fertigstellung der S 13 zehn bis zwölf Jahre dauern würde. Und genau um dieses Problem drehten sich die Gespräche in den vergangenen Monaten.

Ob es bei dieser Frage jetzt einen Verhandlungserfolg gegeben hat, wollte das Ministerium gestern noch nicht mitteilen. "Details werden wir erst nächste Woche verraten", erklärte Maik Grimmeck, stellvertretender Pressesprecher des NRW-Verkehrsministeriums.

Von der Vereinbarung zur S 12, die ebenfalls am kommenden Freitag geschlossen wird, soll die Siegstrecke profitieren. Zwischen Köln und Stadt Blankenberg wird die Signaltechnik erneuert. Hintergrund: Ab Ende 2015 soll das S-Bahnangebot im Siegtal weiter verdichtet werden.

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