Altägyptische Kultur Der Pharao trug den Titel "nb-t3.wj"

BONN · Seit 1619 Jahren ist die altägyptische Kultur im Staub der Sahara versunken - doch von den Taten, vom Denken und Fühlen ihrer Menschen erzählen noch immer die faszinierenden Hieroglyphen, die sie in Stein und auf Papyrus hinterließ.

 Faszination Hieroglyphen: Der Bonner Ägyptologe Michael Höveler-Müller erklärt sie in einem neuen, preiswerten Taschenbuch. FOTO: DPA

Faszination Hieroglyphen: Der Bonner Ägyptologe Michael Höveler-Müller erklärt sie in einem neuen, preiswerten Taschenbuch. FOTO: DPA

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Per Sachbuch führt jetzt der Ägyptologe Michael Höveler-Müller in das Thema ein: Der in Viernheim an der Bergstraße ansässige Autor studierte an der Universität Bonn und leitete von 2009 bis 2011 das Ägyptische Museum der Hochschule.

Schon die Übertragung der Schriftzeichen in lateinische Buchstaben wirkt durchaus verwirrend: "Herr der beiden Länder" lautet zum Beispiel ein Ehrentitel der Pharaonen (gemeint sind "Ober-" und "Unter"-Ägypten, also das Niltal und das Delta). Die Forscher schreiben das "nb-t3.wj" und sprechen es als Notbehelf "neb-taui" aus; wie es in Wirklichkeit klang, weiß niemand (wie heute noch die Araber und die Israelis kamen die Ägypter nämlich ohne Vokalzeichen aus).

174 Schriftzeichen und 297 aus ihnen zusammengesetzte Vokabeln des Altägyptischen erläutert der Autor leicht lesbar, flüssig und ohne allzuviel Fachbegriffe. Er beschreibt die Grammatik der Sprache und erzählt vom Leben des Nilvolkes, von Alltag, Religion, Königtum und Totenkult. Ein inhaltsreiches, sehr empfehlenswertes Buch zum kleinen Preis - nicht nur zur Urlaubsvorbereitung für die nächste Nilkreuzfahrt, sondern für jeden, der sich für dieses bedeutende Kulturgut interessiert.

0 Michael Höveler-Müller:

Hieroglyphen lesen und schreiben. C.H. Beck, 256 S., 14,95 Euro

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