Statistik aus Bonn Der Juni zeigte sich mal heiß und mal kühl

BONN · Auch der Juni war, wie jeder Monat dieses Jahres, zu warm. Der letzte zu kühle Monat war der August 2014.

Statistik aus Bonn: Der Juni zeigte sich mal heiß und mal kühl
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Dieses Fazit zieht der ehemalige Chefstatistiker der Stadt Bonn, Klaus Kosack, und greift dabei auf die aktuellen Daten der Wetterstation Endenich der Uni Bonn und Daten aus seiner Wetterhistorie zurück.

Temperatur

Der Juni 2015 wies eine Durchschnittstemperatur von 17,8 Grad Celsius auf und war damit um 1,2 Grad Celsius wärmer als im Durchschnitt der letzten 120 Jahre. Damit belegt der Juni 2015 den Platz 25 in den Bonner Wetteranalen seit 1895 und erreichte den gleichen Platz wie die Junimonate der Jahre 1905, 1944, 1982, 1994, 1998, 2011 und 2014. Den bisher wärmsten Juni hatte Bonn 1976 mit 20,1 Grad Celsius, 1923 wurde der kühlste Juni mit 12,4 Grad Celsius gemessen. Am 17. Juni wurde mit 8,0 Grad Celsius die niedrigste Temperatur des Monats festgestellt.

Zuvor war die erste Hitzewelle, die uns zwei Tropentage bescherte, und am Monatsende folgte die zweite, die noch drei Sommertage brachte. Zu Beginn der letzten Junidekade folgte ein Kaltlufteinbruch, wo die Tagestemperaturen unter 14 Grad Celsius blieben, die Ende Juni von einer weiteren Hitzewelle abgelöst wurde. Am 5. Juni kletterte die Temperatur auf den diesjährigen Höchststand von 35,2 Grad Celsius. Insgesamt gab es zwölf Sommertage (Maximum über 25 Grad Celsius) und drei Tropentage (Maximum über 30 Grad Celsius).

Sonne

Das ziemlich stabile Juni-Wetter gab der Sonne ausgesprochen gute Chancen: Insgesamt schien sie 241 Stunden, 54 Stunden mehr als im langjährigen Mittel. Damit belegt der Juni 2015 den 10. Platz in der 47-jährigen Historie. An 26 Tagen schien sie länger als eine Stunde; an fünf Tagen mehr als 13 Stunden. 2015 schien die Sonne schon 960 Stunden, 174 Stunden mehr als im langjährigen Mittel. Das ist mehr Sonne als im ganzen April.

Niederschlag

Insgesamt war der Juni viel zu nass: An 15 Tagen fielen 103 Liter pro Quadratmeter Niederschläge. Das sind 143 Prozent eines normalen Junis in Bonn. Und es ist Platz 32 in den 168-jährigen Aufzeichnungen der Stadt. Die meisten Niederschläge, begleitet von Gewittern, gab es am 12. mit 26 Litern pro Quadratmeter, 24 Liter fielen innerhalb einer Stunde. Zuletzt gab es am 20. Juni 2013 mit 25 Litern noch mehr Stundenregen. Dieses Unwetter brachte heftige Überschwemmungen in Bonn, viele Keller waren überflutet. Die drei Starkregentage (mehr als zehn Liter pro Quadratmeter) brachten zusammen 64 Liter pro Quadratmeter, das sind 62 Prozent der diesjährigen Juni- Niederschläge.

Wind

Sturmböen von 75 Kilometern pro Stunde oder mehr traten im Juni nicht auf. Am 2. und 12. Juni brach ein schwerer Sturm über Bonn herein mit Spitzenwerten von 54 km/h. Die häufigste Windrichtung war aus nordwestlichen Richtungen.

Vergleich

Der Juni 2014 war genau so warm wie der aktuelle Juni. Die Minimaltemperatur war mit acht Grad Celsius genau so hoch, dafür blieb die Maximaltemperatur mit 32,9 Grad Celsius unter dem diesjährigen Wert. 2014 gab es sieben Sommertage und vier Tropentage. Die Sonne schien mit 236 Sunden fünf Stunden kürzer und es fielen an Niederschlägen 57 Liter an sieben Tagen, nur etwa halb so viel wie 2015.

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