Gesundheit Bonner Ärzte wollen Notfallpraxen erhalten

BONN · Wenn es nach Bonns Ärzten geht, dann bleibt es bei drei Notfallpraxen auf Bonner Stadtgebiet. Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) plant, die von den Medizinern selbstverwalteten Praxen, in Beuel, Hardtberg und Bad Godesberg zu schließen zugunsten von nur noch einen Notfallpraxis in Bonn-City.

Die als Bonner Pilotprojekt vorgesehenen Änderung erteilten rund 350 zum Notdienst verpflichtete niedergelassene Ärzte aus Bonn am Samstag eine klare Absage. Das berichteten dem GA nun Mediziner, die an einer entsprechenden Informationsveranstaltung der KVNO am Samstag teilnahmen.

"Es war ein Sieg für die wohnortnahe Versorgung der Patienten im Notdienst", meldete der Beueler Arzt Peter Richter anschließend. Er ist Vorsitzender des Vereins Notfallpraxis Beuel, der eigens zum Zwecke der Selbstverwaltung der Patientenversorgung im Notdienst gegründet wurde, so wie auch in den anderen beiden Stadtteilen. Wie er dem GA mitteilte, sei aus den Informationsvorträgen der Vertreter der KVNO nicht ersichtlich geworden, warum ausgerechnet Bonn mit seiner guten Patientenversorgung als Pilotprojekt ausgesucht worden sei.

Dieses Projekt sieht laut Richter vor, die selbstverwalteten und durch Beiträge der hiesigen Ärzte finanzierten Notfallpraxen-Vereine zu zerschlagen und statt dessen eine einzige von der KVNO zentral gesteuerte Praxis in der Innenstadt zu installieren. Das bestätigte auch die KVNO dem GA. Diese Änderung, da sind sich Richter und sein Beueler Kollege Holger Liebermann sicher, wäre für die Patienten nur von Nachteil, denn es bedeute unter anderem längere Wege und längere Wartezeiten.

Das sahen wohl auch ihre Kollegen am Samstag so: Bei einer Abstimmung am Ende der Veranstaltung votierten alle Bonner Ärzte für den Erhalt der bisherigen Praxen, denen sich die Ärzte in der Innenstadt nun anschließen wollen, wie Richter erklärt.

KVNO-Sprecherin Karin Hamacher erklärte dazu am Dienstag, es sei noch zu früh zu sagen, wie es nun weitergehe. Das alles müsse jetzt erst einmal im KVNO-Ausschuss Ende März Notfalldienst besprochen werden.

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