Temperaturen in Bonn Bonn erlebte heißen und nassen Sommer

BONN · Der Eindruck hat nicht getäuscht: Der Sommer 2015 wird als ausgesprochen heiß in die Annalen der Klimatologen eingehen. Alle drei Sommermonate waren zu warm. Der Temperaturdurchschnitt lag zwei Grad über dem langjährigen Mittel. An 41 Tagen regnete es.

 Das Wetter im August 2015 in Bonn und der Region.

Das Wetter im August 2015 in Bonn und der Region.

Foto: GA

Das stellte der ehemalige Chefstatistiker der Stadt Bonn, Klaus Kosack, anhand seiner Aufzeichnungen und den Daten des meteorologischen Institutes der Uni Bonn fest. Seit 1895 sind die Sommer in Bonn im Durschnitt um 0,9 Grad wärmer geworden.

Das Temperaturmittel in Bonn lag im gesamten Sommer 2015 bei 19,8 Grad, im Jahr zuvor waren es 18,6 Grad. Er war damit gegenüber dem langjährigen Mittel um genau zwei Grad Celsius zu warm und schaffte damit den neunten Platz unter allen Sommern seit 1895. Nur zwei Sommer (2000 und 2004) in den vergangenen 20 Jahren lagen übrigens unter dem langjährigen Mittel.

Alle Jahreszeiten im Jahr 2015 waren bislang wärmer als das langjährige Mittel, kein einziger Monat des Jahres war bislang zu kühl. Ein stabiles Hoch konnte sich den ganzen Sommer über nicht bilden. Der wärmste Sommer ist nach wie vor der des Jahres 1947, gefolgt vom Jahr 2003. Der kühlste Sommer liegt bereits 59 Jahre zurück (1956).

Die höchste Temperatur des Sommers und damit des Jahres wurde in Bonn am 2. Juli mit 38,0 Grad gemessen. Der kühlste Tag war der 5. Juni mit genau acht Grad. Insgesamt wurden 18 (2014: zehn) heiße Tage (mindestens 30 Grad) und 51 (2014: 33) Sommertage (mindestens 25 Grad) registriert. Im vorigen Sommer waren maximal 33,9 Grad im August und minimal acht Grad im Juni gemessen worden.

Tropennächte in Bonn

Zudem mussten die Bonner in zehn Tropennächten (mindestens 20 Grad) auch noch nachts schwitzen. Das bedeutet Rekord für die vergangenen 20 Jahre. 2014 gab es mit drei Tropennächten sieben weniger.

Im Sommer 2015 waren alle drei Monate erheblich zu nass, insgesamt fielen 343 Liter pro Quadratmeter, das sind 160 Prozent des Bonner Sommersolls. Normal wären in Bonn 213 Liter pro Quadratmeter. Den Vogel schoss dabei der August ab, in dem 151 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen wurden. Zugleich landete der Sommer 2015 damit auf Platz acht der 167-jährigen Niederschlagshistorie der Stadt.

Der nasseste Sommer war bislang der Sommer 2007 mit 434 Litern je Quadratmeter, gefolgt vom Sommer 2014. An 41 Tagen regnete es, darunter waren elf Starkregentage. Am 10. August traf es die Bonner besonders hart: Es wurden 52 Liter pro Quadratmeter (ein Siebtel des Sommerregens) gemessen, zugleich das Tagesmaximum in diesem Jahr. Der Sommer 2014 war noch nasser, 433 Liter Niederschlag fielen in 53 Tagen.

Das im Sommer übliche Soll an Sonnenschein von 578 Stunden wurde in Bonn diesmal um glatt 122 Stunden überschritten (700 Stunden). 2014 schien die Sonne 73 Stunden kürzer. Am längsten schien die Sonne im Juni mit 241 Stunden.

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