Geschäftsführer für Städtisches Gebäudemanagement Bojanowsky wird nicht Gebäudemanager

BONN · Die Suche nach einem neuen Geschäftsführer für das Städtische Gebäudemanagement (SGB) steht offensichtlich unter keinem guten Stern: Nach zwei Absagen hat nun auch Alexander Bojanowsky, derzeit noch Geschäftsführer des Studentenwerks Bonn, als dritter Kandidat seine Bewerbung zurückgezogen.

 Zog seine Bewerbung als SGB-Geschäftsführer zurück: Alexan-der Bojanowsky.

Zog seine Bewerbung als SGB-Geschäftsführer zurück: Alexan-der Bojanowsky.

Foto: Frommann

Das bestätigte Stadtsprecherin Monika Hörig dem GA am Donnerstag auf Anfrage. Eine offizielle Begründung gab es nicht. Bojanowsky selbst war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Der Diplomingenieur sollte die kaufmännische Leitung des SGB übernehmen. Die bisherige kommissarische Leiterin Marion Duisberg sollte sich auf den technischen Part konzentrieren. Hintergrund war die wachsende Unzufriedenheit über die kaufmännischen Strukturen des SGB.

Nachdem eine Mehrheit in den Ratsfraktionen der Personalie Bojanowsky ihre Zustimmung signalisiert hatte, sollte der 58-Jährige in der jüngsten Sitzung des Stadtrates gewählt werden. Der Rat vertagte die Entscheidung jedoch überraschend, weil es noch Diskussionsbedarf zur Überlegung gab, beim SGB eventuell eine Doppelspitze einzuführen.

Ein Leitungsmodell, das einige Politiker mit Blick auf den ersten, 2010 kaltgestellten SGB-Geschäftsführer Friedhelm Naujoks, favorisieren. Naujoks ist im Zuge des WCCB-Skandals wegen Betrugsverdachts angeklagt. Zweimal hat die Stadt bisher vergeblich versucht, ihrem einstigen Gebäudemanager zu kündigen. Zurzeit verhandelt die Stadt mit Naujoks wieder über eine einvernehmliche Lösung zur Beendigung seines Arbeitsverhältnisses.

In einem internen Schreiben des städtischen Personaldezernenten Wolfgang Fuchs an die Fraktionen heißt es nun, die unentschiedene Lage im Rat hinsichtlich der Leitungsform und "die aus seiner Sicht ungerechtfertigte Kritik diverser Kreise" an Bojanowsky seien Auslöser dafür gewesen, dass der seine Bewerbung zurückgezogen habe. Wie berichtet, hat der Verwaltungsrat des Studentenwerks den Vertrag mit Bojanowsky nicht verlängert. Er läuft Ende Januar aus.

"Herr Bojanowsky hat seinen Fokus nicht in dem Maße auf das Thema studentisches Wohnen gerichtet, wie wir uns das vorgestellt hatten", so Verwaltungsratsvorsitzender Christoph Engels. Mehr wollte der Student der Wirtschaftsinformatik nicht sagen. Gerüchte, dass er den Job als Gebäudemanager im Zusammenhang mit der Aufgabe des Wohnheims am Erzbergerufer zugunsten des Festspielhaus-Projekts erhalten solle, hatte Bojanowsky kurz nach Bekanntwerden seiner Bewerbung zurückgewiesen.

Wie es beim SGB weitergeht, ist erst einmal offen. Nicht zuletzt das Gehaltsangebot in Anlehnung an die Beamtenbesoldungsgruppe B3 (etwa 6900 Euro brutto monatlich) sehen einige Ratsmitglieder als einen Grund dafür, dass die Bewerberlage bisher eher dünn war. Zur Erinnerung: Naujoks hat ein Jahressalär von 175.000 Euro.

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