Unwetter in Bonn Bäume stürzten ein, Hausdächer wurden beschädigt

BONN · Und plötzlich ist das Unwetter da: Kurz vor 18 Uhr peitscht ein Sturm Hagelkörner, so groß wie Kirschen, durch die Luft. Bäume stürzen um, Hausdächer und Autos werden beschädigt. Und, was am schlimmsten ist: Menschen werden verletzt.

In Beuel werden drei Männer und zwei Frauen, die am Rheinufer grillten, von einem umstürzenden Baum getroffen, dem Baum, unter dem sie vor dem heftigen Hagelschlag Schutz gesucht hatten. Ein 37-Jähriger wurde dabei eingeklemmt, er und drei weitere aus der Gruppe wurden nach Angaben der Feuerwehr ins Krankenhaus gebracht.

[kein Linktext vorhanden]Vor allem im nördlichen Stadtgebiet riss der Sturm Bäume um und Äste ab. Wie die Feuerwehr weiter mitteilte, rückte sie zu etwa 60 Einsatzstellen aus, um Bäume und Äste, die auf Straßen, Gehwege und Autos gestürzt waren, zu beseitigen. Auch Laternenmasten waren vom Sturm umgeknickt worden. Mehrere Straßen im Stadtgebiet mussten vorübergehend gesperrt werden. Vor allem betroffen waren nach Feuerwehrangaben die Stadtgebiete Nordstadt, Dransdorf, Tannenbusch, Beuel und Kessenich. Die Berufsfeuerwehr wurde bei ihrer Arbeit von den Freiwilligen Feuerwehren Dransdorf, Buschdorf, Rheindorf, Endenich, Bad Godesberg, Kessenich, Beuel, Holzlar und Geislar unterstützt, insgesamt waren 32 Fahrzeuge und 135 Wehrleute im Einsatz.

Auf der A 555 kurz vor dem Bonner Verteiler stürzten mehrere Bäume auf die Fahrbahn, auf der A 59 zwischen dem Dreieck Bonn-Ost und Abfahrt Pützchen hatte der Sturm einen Baum auf die Fahrbahn gefegt, und in der Oberen Wilhelmstraße in Beuel rissen Äste die Oberleitung der Bahn ab und legten die Strecke lahm. Außerdem wurden Unterführungen in Dransdorf und Tannenbusch überflutet. "Aber", erklärte Feuerwehrchef Udo Stein am Abend, "wir hatten kaum Einsätze wegen vollgelaufener Keller."

Auch die Wasserschutzpolizei wurde zu einem Einsatz gerufen: Ein unbeladener, zwölf Meter langer Container, der im Bonner Hafen gestanden hatte, wurde von einer Sturmböe über die Hafenkante in den Rhein geschoben. Er trieb durch den Strom, bis er bei Hersel steckenblieb, wo er von der Wasserschutzpolizei auf Höhe von Rheinkilometer 661 gesichert wurde. Heute sollen ihn Kräfte des Wasser- und Schifffahrtsamtes bergen. Die Wasserschutzpolizei hat die Schiffe auf dem Rhein auf das Hindernis hingewiesen.

Auch viele Autofahrer sind von dem heftigen Unwetter betroffen: Sie standen danach vor ihren zerbeulten Fahrzeugen, wo der heftigen Hagelschlag seine Spuren hinterlassen hatte.

Das einzig Gute an dem Unwetter: Es hat die Hitze vertrieben, die vielen Menschen in den letzten Tagen und Nächten zugesetzt hat.

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