Funktionstest durchweg positiv Auch die Vereinten Nationen loben das WCCB

BONN · Nach dem überwiegend positiv verlaufenen Funktionstest im World Conference Center Bonn (WCCB) haben inzwischen wieder die Bauarbeiter den neuen Kongresssaal in Beschlag genommen. Rund 3000 städtische Mitarbeiter hatten, wie berichtet, am Dienstag einen Kongress simuliert, damit bis zur ersten UN-Konferenz Ende Mai die Mängel noch behoben werden können.

 Den Funktionstest im neuen Kongresssaal des WCCB beobachteten auch UN-Vertreter und Politiker.

Den Funktionstest im neuen Kongresssaal des WCCB beobachteten auch UN-Vertreter und Politiker.

Foto: Nicolas Ottersbach

Beim Stresstest waren auch Stadtverordnete und UN-Vertreter aus verschiedenen Organisationen der Vereinten Nationen. Ihre Bilanz fällt durchweg optimistisch aus.

"Wir wollen an dieser Stelle unterstreichen, dass die Vereinten Nationen sehr positiv angetan waren über das Konferenzzentrum als solches sowie über den reibungslosen Ablauf des Funktionstestes", sagte UN-Sprecherin Alice Fiser gestern. Das Gebäude habe auf die UN-Vertreter einen überaus funktionsfähigen Eindruck während der Simulation gemacht, man sei sehr beeindruckt über die großen Fortschritte, die in den letzten Wochen gemacht wurden.

Besonders positiv seien unter anderem die Akustik sowie die Übertragungsmöglichkeiten auf Leinwände empfunden worden. Fiser weiter: "Die Konferenzräumlichkeiten sind wirklich repräsentativ, wenn sie mit mehreren tausend Personen gefüllt sind. Trotz der erhöhten Temperaturen machte vor allem die Kristallhalle einen gigantischen Eindruck."

Die UN sei sehr optimistisch, dass die "wenigen geringfügigen Verbesserungspunkte rechtzeitig fertiggestellt werden". Abschließend könne man der Verzögerung der Fertigstellung des WCCB auch eine positive Seite abgewinnen: Bonn und auch die hier ansässigen Organisationen der Vereinten Nationen profitierten von einem Konferenzzentrum, dass auf höchstem Standard sei.

"Wir sind uns sicher, dass die Delegierten, die aus aller Welt nach Bonn kommen, sehr angetan sein werden von den Konferenzmöglichkeiten, die Bonn nun zu bieten hat", sagte UN-Sprecherin Fiser.

WCCB-Unterausschussvorsitzender Tom Schmidt meinte: "Ich habe den Eindruck gewonnen, dass die schwierigen Entscheidungen gerade der letzten Wochen notwendig waren, um das Ziel zu erreichen, die erste große UN-Konferenz im Erweiterungsbau des WCCB im Juni abzuhalten", sagte er.

"Bei allen Kinderkrankheiten hat der Test meine Erwartungen erfüllt", sagte Peter Kox (SPD). Voll des Lobes ist Norbert Neu (FDP): "Ich kann mir gut vorstellen, dass der Konferenzbetrieb des WCCB nach einer entsprechenden Anlaufzeit eine große Nachfrage finden wird." Ulrich Fromm (CDU) ist zuversichtlich, dass die UN-Konferenz erfolgreich stattfinden wird.

"Das Projekt wird intern aber noch lange wegen der großen Planungsmängel und Regressforderungen auf der Tagesordnung bleiben", fürchtet er. Anatol Koch (Linke) fasste seinen Eindruck kurz und knapp so zusammen: "Das WCCB ist ziemlich fertig und ziemlich teuer".

Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch zufolge kümmert sich das Städtische Gebäudemanagement nun darum, an welcher Stellschraube hinsichtlich der Klimatisierung im Foyer zu drehen ist, damit es sich nicht so wie am Dienstag aufheizt, wie die Essensausgabe optimiert und das WLan-Netz stabil gehalten werden kann.

"Jetzt liegen noch zwei intensive Wochen bis zum Beginn der UNO-Klimakonferenz vor uns. Wir haben beim Funktionstest schon festgestellt: Zeitdruck hilft auf den letzten Metern", sagte er gestern.

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