Erster Prozesstermin geplatzt Angriff auf Polizisten im Treppenhaus

Bonn · Einem Brandanschlag nur knapp entkommen sind anscheinend mehrere Polizisten, als sie einen Verdächtigen nach einer Prügelei an dessen Anschrift aufgesucht hatten. Der 53-Jährige soll im Treppenhaus des Mehrfamilienhauses in Bad Godesberg Benzin aus einem Kanister ausgeschüttet und angezündet haben.

Begonnen hatte alles offenbar mit einer Schlägerei in einer benachbarten Spielhalle in der Nacht auf den 22. Januar dieses Jahres: Als die herbeigerufenen Beamten den Verdächtigen zu Hause aufsuchten, soll er sie zunächst mit einer Klappleiter aus Metall angegriffen haben. Die Antwort der Polizisten: Sie setzten Pfefferspray ein.

Daraufhin soll der Familienvater einen Fünf-Liter-Kanister mit Benzin aus seiner Wohnung im dritten Obergeschoss geholt haben. Das Benzin soll er dann im Treppenhaus auf den dort liegenden Teppich geschüttet und angezündet haben. Einer der insgesamt vier Polizisten konnte sich anscheinend nur durch einen Rückwärts-Sprung auf der Treppe vor den Flammen retten.

Mit wassergefüllten Töpfen aus einer Nachbarwohnung konnten die Beamten den Brand des Teppichs und des Geländers unter Kontrolle bringen. Bei der anschließenden Festnahme des Familienvaters in dessen Wohnung hatte sich der Verdächtige weiter heftig gewehrt.

Dabei soll er auch einem Polizisten ins Gesicht geschlagen und die Brille des Beamten zerstört haben. Jetzt sollte sich der nicht vorbestrafte Mann vor dem Amtsgericht verantworten. Die Vorwürfe: versuchte schwere Brandstiftung, Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte sowie versuchte gefährliche Körperverletzung.

Doch der Angeklagte erschien nicht zum Prozess. Am Morgen der Verhandlung hatte ein Verwandter des 53-Jährigen bei Gericht angerufen und behauptet, dass der Angeklagte derzeit in seiner Heimat, den Philippinen, sei und dort wegen einer Psychose behandelt werde. Nun soll ein neuer Verhandlungstermin bestimmt werden.

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