Deutsche Alpenverein Sektion Bonn 600 Vogelkirschen fürs Klima

BEUEL · Der Deutsche Alpenverein Sektion Bonn pflanzt mit kleinen und großen Helfern Bäume auf dem Paffenberg.

 Marie (r.) ist mit ihren Großeltern in den Wald gekommen, um auch Bäume mit der Bonner DAV-Sektion zu pflanzen.

Marie (r.) ist mit ihren Großeltern in den Wald gekommen, um auch Bäume mit der Bonner DAV-Sektion zu pflanzen.

Foto: Stefan Knopp

"Wir haben einen Kastanienbaum im Garten, der ist für uns wie ein kleiner Wald", sagte die Siebenjährige am Samstag. Da war sie mit ihren Großeltern richtig im Wald und half dabei, junge Bäume einzupflanzen. Zu dieser Aktion hatte die Bonner Sektion des Deutschen Alpenvereins eingeladen, und die Veranstalter freuten sich besonders, dass mehrere Familien mit Kindern gekommen waren.

Denn die Pflanzung ist ein Beitrag zum Klimaschutz, und um den Nachhaltig zu betreiben, ist es wichtig, auch den Nachwuchs mit einzubeziehen. Die DAV-Sektion hatte 600 Vogelkirschen organisiert, die die Mitglieder zusammen mit dem Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft im Klimaschutzwald auf dem Paffenberg zwischen Oberkassel und Vinxel, der höchsten Erhebung Bonns, pflanzten. Dort standen früher Fichten, die aber bei einem Sturm umgerissen wurden. Die freie Fläche soll mit Laubbäumen aufgeforstet werden: Nach der ersten DAV-Aktion, bei der Buchen gepflanzt wurden, waren es an diesem Wochenende also Vogelkirschen.

Dafür hatte die Bonner Sektion die Initiative "Brennende Luft" ins Leben gerufen. "Unser Ziel ist es, dass die Sektion klimaneutral ist", sagte der ehrenamtliche Naturschutzreferent Marco Reeck. "Bei allen Sektionsveranstaltungen nutzen wir in erster Linie öffentliche Verkehrsmittel." Das geht aber nicht immer. Dann erfassen die Alpenvereins-Mitglieder den Kohlendioxid-Ausstoß, der bei ihren Exkursionen in die Berge entsteht. Dafür nutze man den CO2-Rechner des Bundesumweltamtes.

"In den Alpen ist die Klimaveränderung deutlich zu erkennen", sagte Reeck. Die Baumpflanzungen dienten auch als Kompensationsmaßnahmen für CO2-Ausstoß. Man wolle auch die heimische Region einbinden, "weil Klimaschutz auch hier vor Ort stattfindet", so Reeck. "Der Wald ist der größte CO2-Binder, den wir haben. "

Die Bäume atmeten das Kohlendioxid ein, erklärte Förster Bernd Sommerhäuser vom Regionalforstamt. Das brauche der Baum zum Wachsen - der Sauerstoff sei ein Abfallprodukt. Er begrüßte deshalb die Aktion der DAV-Sektion - auch, weil sie einen ständig nachwachsenden Rohstoff mit sich bringe. Die Teilnehmer hatten jedenfalls Spaß an der Arbeit. "Hier kann man sich die Finger dreckig machen und hat nachher etwas Tolles erreicht", sagte Birgit Kocher vom Sektionsvorstand.

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