Bahnsteige für Vilich Stadtbahnhaltestelle wird behindertengerecht umgebaut

VILICH · Eine Zumutung ist die Stadtbahnhaltestelle in Vilich seit vielen Jahren, vor allem älteren und behinderten Leuten gelingt der Einstieg in die Bahn dort nur mit Mühe. Jetzt ist ein Ende in Sicht, seit die Stadt am Dienstag ankündigte, die Haltestelle provisorisch umbauen zu wollen.

Bereits in diesem Sommer könnte die Haltestelle der Linie 66 barrierefrei sein, so das Tiefbauamt der Stadt Bonn. Es schlägt eine kostengünstige provisorische Holzkonstruktion vor, die rasch zu realisieren sei. Mit ihren Unterschriften machten Beuels Bezirksbürgermeister Wolfgang Hürter und sein Stellvertreter Guido Déus jetzt per Dringlichkeitsentscheidung den Weg frei.

Die beiden neuen Bahnsteige werden 92 Zentimeter höher sein als die alten, dazu wird die Holzkonstruktion auf die bestehenden Bahnsteige gesetzt. Der Bahnsteig in Richtung Bonn bekommt eine barrierefreie Rampe auf der Rückseite und eine Treppe. In Richtung Siegburg sollen neben einer Rampe drei schmale Treppen den Zugang gewährleisten.

Derzeit sei aber nur ein Provisorium möglich, denn die Dauerlösung scheitert noch an der ausstehenden Entscheidung der Landesregierung über den Bau der S-Bahnlinie 13. Da die Haltestelle stark frequentiert wird und die Realisierung der S 13 in den nächsten zwei Jahren nicht absehbar sei, will die Stadt nach ihren Angaben nun den Weg des Provisoriums schnell einschlagen.

Die Finanzierung erfolge vollständig aus Restmitteln der ÖPNV-Pauschalen, die bis spätestens 30. Juni verwendet werden müssen. Die Stadt weist darauf hin, dass während der vierwöchigen Bauzeit die Haltestelle und der Park & Ride-Platz zeitweise nicht oder nur mit starken Einschränkungen nutzbar sind, zumal die alten Bahnsteige teilweise abgerissen werden. Auf Ersatzangebote verzichtet die Stadt dann, weil die Haltestelle Adelheidisstraße in geringer Entfernung zur Verfügung stehe und Vilich durch zahlreiche Buslinien erschlossen sei.

"Wir freuen uns über die Nachricht und fühlen uns sehr bestätigt", sagte CDU-Ratsherr Reinhard Limbach. Er hatte erst im vorigen Jahr mehrere Anläufe unternommen, die Haltestelle mit Holzgerüsten provisorisch umzubauen. Damals lehnte die Stadt ab, auch aus Kostengründen. Die Idee, die Holzgerüste von der Haltestelle Ollenhauerstraße zu nehmen und umzubauen, fand das Tiefbauamt auch nicht gut. Unter anderem seien die Rampen aus Holz zu rutschig. Für Limbach ist das nunmehr zweitrangig. "Egal, wie es damals war, jetzt zählt nur das Ergebnis", meinte er. In Vilich gebe es drei Altenheime und ein Behindertenheim, in denen die Menschen seit langem auf eine behindertengerechte Haltestelle warten.

Nach Auskunft des städtischen Presseamtes hat es in dieser Sache keinen Meinungsschwenk der Stadt gegeben. Man habe aber dem Stadtrat angekündigt, dass man das Provisorium bereitstellen wolle, sofern bis Ende 2011 noch keine Finanzierung der Stadtbahn 13 in Sicht sei.

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