Krimi mit Mysterienspiel Der Mord im Kloster gibt Rätsel auf

VILICH · Dass große schauspielerische Talente in den Vilichern schlummern, hat sich über die Jahre herumgesprochen. Und so strömten die Mitbürger am Samstag in Massen zu dem Theaterstück "Stiftsgeflüster - Ein Krimi aus dem Mittelalter mit Mysterienspiel", das im Theatersaal im Haus der Begegnung vom Spielkreis Alt-Vilich aufgeführt wurde.

 Zeitreise ins Mittelalter: Der Spielkreis Alt-Vilich erzählt sowohl die Geschichte des Stifts als auch der heiligen Adelheid.

Zeitreise ins Mittelalter: Der Spielkreis Alt-Vilich erzählt sowohl die Geschichte des Stifts als auch der heiligen Adelheid.

Foto: Max Malsch

Ursula Becker, die selbst die Rolle der "Heiligen Adelheid von Vilich" verkörperte, hatte das Theaterstück geschrieben und gleichzeitig Regie geführt. Charmant, spannend, informativ und sehr lebendig brachten die einzelnen Charaktere den Zuschauern - der jüngste war vier Monate alt und verschlief die Ereignisse - die Geschichte nahe.

Passend zum Adelheidisjahr, zum 1000. Todesjahr der heiligen Adelheid, hatte Becker den Darstellern des Spielkreises die Rollen auf den Leib geschrieben. Mal gab es das reine Hochdeutsch der gebildeten Stiftsdamen, mal in bestem rheinischen Platt das einfache Volk wie der Spielmann Benno, gespielt von Karl-Heinz Leinen. Publikumsstars waren Apollonia, umwerfend komödiantisch gespielt von der über 80-jährigen Helma Schönenberg, und ihr Mann, der Küster Antonius, verkörpert von Willi Becker.

Das Stück beginnt 1488, noch im Mittelalter. Das Kloster in Vilich soll in ein Stift umgewandelt werden mit lockereren Regeln. Papst Innozenz VIII. gibt seine Erlaubnis. Und dann geschieht ein Mord, der die Schwestern des Klosters erstmal beschäftigt. Hausmeister "Schorsch" wird tot aufgefunden, doch Schwester Mechtild von Steinebach klärt den Mord akribisch auf. Dieser stellt sich schließlich als Unfall heraus.

In einem Mysterienspiel, das innerhalb der Geschichte angelegt ist, wird zudem die Geschichte der heiligen Adelheid erzählt, deren Eltern 978 das Stift gründen. Adelheid und ihre Mutter sind im Dialog zu sehen. Die Mutter rät ihr, das Stift in ein strengeres Kloster umzuwandeln - was auch geschieht.

Das Stück endet mit einem Zeitalter im Wandel, mit der Entwicklung des Klosters zurück zu seinen Ursprüngen, zu einem Stift, das Agnes, einer Stiftsdame, es dann auch erlaubt, den Tuchhändler Christian von Weinsberg zu heiraten und schlussendlich mit ihm nach Italien zu ziehen. "Es ist großartig, was die Schauspieler aus dem historischen Stoff gemacht haben", meinte Zuschauer Hans-Roman Zinnsmeister. Das Publikum dankte mit viel Applaus und Bravorufen.

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