Vortrag Der "Landsturm" half Vilich auf die Beine
BEUEL · Wir sind hier an einem wichtigen Ort des Geschehens", sagte Carl J. Bachem vom StroofKolleg des Denkmal- und Geschichtsvereins Bonn-Rechtsrheinisch sichtlich stolz, als er für Elmar Scheuren die einleitenden Worte sprach.
Der Leiter des Siebengebirgsmuseums in Königswinter sprach im Mehlemschen Haus über den "Kampf um den Rhein. Das Ende Napoleons und der Landsturm vom Siebengebirge". In diesen Tagen jährt sich die Niederlage Napoleons bei der Völkerschlacht von Leipzig zum zweihundertsten Mal.
Am 14. Januar zogen die französischen Truppen aus Bonn und Köln ab, und der "Landsturm vom Siebengebirge", eine Bürgerarmee aus Vilicher und Beueler Bürgern wurde zusammengerufen, um in Bonn für Sicherheit und Ordnung zu sorgen. "Bei der napoleonischen Zeit handelt es sich um ein komplexes Thema, das auch für Beuel von Bedeutung ist. Leider ist es nicht so gut in den Gedächtnissen der Menschen verankert", sagte Scheuren.
"Napoleon war 1804 und 1811 bereits in Bonn und es brach ein großer Kult um ihn aus. In Frankreich ist er sogar bis heute der Große", so der Historiker, der sich während seines Studiums für die französische Revolution begeisterte. "Die napoleonische Ära gehört ohne Zweifel zu den Weltereignissen. Diese im lokalen Raum, wie hier am Beispiel Beuels und des "Landsturms" widerzuspiegeln, macht den Rückblick für mich besonders interessant", so Scheuren über seinen Vortrag.
Nach der Völkerschlacht von Leipzig kommt es zur Befreiung, die jedoch auch Elend mit sich brachte. Viele Menschen hatten Hunger und waren ehemaligen Soldaten ausgeliefert. Aus diesem Anlass wurde die Bürgerwehr "Freiwilliger Landsturm vom Siebengebirge" gegründet. Der "Landsturm" hinterließ einen bleibenden Eindruck bei den Bürgern. 1814 wurde am Drachenfels ein Denkmal eingeweiht, das heute noch dort steht.
