Patronatskirche Sankt Peter Das Wahrzeichen wird für das große Jubiläum saniert

VILICH · Die Stiftskirche Sankt Peter ist seit Wochen in "weißes Tuch" gehüllt. Hinter der Verkleidung wird kräftig gearbeitet - vor allem am Schieferdach. "Das Dach wurde am 18. Oktober 1944 von einer Brandbombe getroffen und zerstört.

 Die Kirche St. Peter wird für das Jubiläum im nächsten Jahr - 1000. Todestag der heiligen Adelheid - in Schuss gebracht.

Die Kirche St. Peter wird für das Jubiläum im nächsten Jahr - 1000. Todestag der heiligen Adelheid - in Schuss gebracht.

Foto: Max Malsch

1950 wurde das Provisorium durch ein Schieferdach ersetzt. Das ist aber über die Jahrzehnte marode geworden", erklärte Editha Hoschützky, die im Auftrag der Kirchengemeinde die Sanierung begleitet.

Damit sich der Aufbau des Gerüsts lohnt, wird auch gleichzeitig die Dachentwässerung erneuert. Anschließend erhält die Kirche einen neuen Anstrich. "Die Pfarrgemeinde ist sehr dankbar, dass das Land die Kirche rechtzeitig vor unserem großen Jubiläum wieder aufwertet", sagte Hoschützky. Am 5. Februar 2015 feiert die Gemeinde St. Peter den 1000. Todestag der heiligen Adelheid. "Wir hoffen, dass bis dahin alles fertig ist", so Hoschützky. Die Bauarbeiten werden jedenfalls mit Hochdruck vorangetrieben. Sie werden nur dann unterbrochen, wenn in der Kirche eine Messe gefeiert wird.

Bei der Pfarrkirche handelt es sich um ein dreischiffiges Gebäude, das im Ursprung aus dem 11. Jahrhundert stammt. Der gotische Chor wurde 1280 vollendet. Nach Kriegszerstörungen im 16. und 17. Jahrhundert wurde das Langschiff zum Teil abgebrochen und mit einer neuen Wand geschlossen. Ende des 17. Jahrhunderts entstand der große Westturm, das bis heute prägende Wahrzeichen der Kirche.

Das Gebäude ist dreiseitig frei stehend, einseitig teilweise angebaut und ist in den Grundabmessungen etwa 33 Meter lang, 26 Meter breit und hat eine Höhe von 23,50 Meter bis zum First des Hauptdaches - 46 Meter bis zur Kirchturmspitze. Das gesamte Kirchengebäude steht unter Denkmalschutz.

Die derzeit vorhandene Dacheindeckung mit der Unterkonstruktion (Tragwerk, Sparrenlage und Schiefereindeckung) stammt aus den 50er-Jahren des letzten Jahrhunderts. Die Tragkonstruktion besteht aus Stahlfachwerkbindern, die durch Pfetten aus Stahlprofilen miteinander verbunden sind. Auf diesen Pfetten liegen die Holzsparren mit der Holzschalung des Schieferdachs. Der Kirchturm selbst wird nicht saniert.

"Begonnen wurde die Maßnahme im Mai 2013 mit dem Aufbau des Gerüstturms und dem anliegenden Lastenaufzug. Im Anschluss daran wurden die veralteten Kuppeldämmungen demontiert und fachgerecht entsorgt. Parallel dazu wurden bereits die altersbedingt abgängigen Holzwartungsstege im Dachbereich durch neue Stege ersetzt", erklärte Frank Buch vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW in Köln.

Derzeit werde das Schieferdach abgebaut, das bedeute der alte Schiefer und die darunter liegende Holzverschalung werden demontiert und fachgerecht entsorgt. Im Anschluss daran lasse der BLB eine neue Holzverschalung auf die vorhandene Tragkonstruktion aufbringen und mit Schiefer in altdeutscher Deckung eindecken. Diese Dacharbeiten werden durch die Erneuerung der gesamten Leuchteninstallation innerhalb des Dachbereichs komplettiert. Nach erfolgter Dacheindeckung werden zum Abschluss die Dämmungen oberhalb der Kuppeln eingebracht.

Die Fertigstellung der Maßnahme ist abhängig von der Witterung für Anfang 2015 vorgesehen. Die Baukosten für die gesamte Sanierung belaufen sich auf rund 750.000 Euro.

Was ist eine Patronatskirche?

Die Kirche St. Peter ist eine Patronatskirche. Das bedeutet: Der Staat hat sich im Zuge der Säkularisierung zur Kompensation von enteigneten Kirchengütern rechtlich verpflichtet, die Baulast an sogenannten Patronatsgebäuden zu übernehmen. Bedingt durch die 100-prozentige Verpflichtung hat die Bezirksregierung Köln den Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW mit der Umsetzung der Baumaßnahmen beauftragt. Das Land zahlt die Kosten.

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