Ausstellung in Vilich Bildhauerin Barbara Schmitz verarbeitet Fundstücke

VILICH · "Der Kontrast von Poliertem und Rost oder die Kombination aus Holz und Metall, das wirkt besonders gut", findet eine Besucherin der Ausstellung "Neue Eisenwelten" der Bildhauerin Barbara Schmitz im gerade renovierten Eschenhof.

 Barbara Schmitz stellt ihre Kunst vor.

Barbara Schmitz stellt ihre Kunst vor.

Foto: Schneider-Barthold

Schmitz' Stahlskulpturen beleben die Räume des ehemaligen Amtssitzes Friedrich Breuers und Ignaz Schnorrenbergs, sie sind Arrangements aus Fundstücken zu einem Ganzen und verbinden natürlich Geformtes wie Stein oder Treibholz mit rostigen Sensen, Zahnrädern und Sägen.

Die Ausstellungsstücke sind schmal, filigran und wirken fast zart, "sind aber tonnenschwer", so Schmitz. Der Eindruck, man könne sie einfach hochheben - ein Trugschluss. Die abstrakten Objekte würden sich vor ihr fast wie von alleine zusammenfinden. "Oft fügt es sich einfach", erklärt die in Mailand geborene Künstlerin. Die Skulpturen tragen überwiegend italienische Namen, heißen Tela (das Tuch), Gemelli (die Zwillinge) oder Spiedo (der Spieß).

Die Eisenteile bekäme sie teilweise von Leuten aus dem Ort: hier mal ein gebogener Stab, da mal ein rostiger Kreis. Dann bringt sie es in Form. "Das geht manchmal ganz schnell, manchmal dauert es ein halbes Jahr bis ich merke, dass das passende letzte Stück die ganze Zeit in der Ecke lag." "Spia" beispielsweise fehlte nur noch eine polierte Stahlkugel in der Mitte.

Spia heißt übersetzt Spion, die Kugel ähnelt einem Guckloch oder Auge, das einen beobachtet. Einmal zusammengeschweißt, ist das Werk nicht mehr veränderbar. Daher der gewissenhafte Prozess des Arrangierens. Die Skulptur voreilig in die finale Position gebracht, habe sie aber noch nie.

Künstlerisch tätig ist die 45-Jährige erst seit 2005. Vor drei Jahren zog sie aus Stuttgart nach Vilich, 2010 veranstaltete sie dort ihre erste Ausstellung "Eisenwelten", "Neue Eisenwelten" soll daran anknüpfen. "Wahnsinn, was man aus so rostigen Sachen noch machen kann", sagt eine Besucherin. Ihr Mann pflichtet ihr bei: "Mir gefällt die Übersichtlichkeit, gerade in dieser Atmosphäre wirkt das besonders gut."

Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 18. Oktober, freitags von 15 bis 18 Uhr, Schillerstraße 12.

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