50 Jahre katholische Bücherei Vermisste Bücher tauchen fast immer wieder auf

BEUEL · Zwei, vielleicht drei Bücher sind in den vergangenen 30 Jahren in der katholischen öffentlich Bücherei Vilich-Müldorf weggekommen. "Meist tauchen sie irgendwann wieder auf, wir sind da ganz locker", sagt Leiterin Elisabeth Ochs. So hat es ein Buch mal in den Harz geschafft, weil es beim Umzug untergegangen war. Die Familie schickte es zurück. Seit fast 30 Jahren leitet Ochs mit Christel Brock die Bücherei, die ihr 50-jähriges Bestehen mit einer Buchausstellung im Pfarrheim von St. Maria Königin feierte.

 Auf der Buchausstellung im Pfarrheim von St. Maria Königin schmökern die Besucher.

Auf der Buchausstellung im Pfarrheim von St. Maria Königin schmökern die Besucher.

Foto: Ottersbach

Viel verändert hat sich seit der ersten Jahren nicht. "Angefangen hat alles in einem kleinen Raum in der Sakristei, später breitete man sich auf einen Raum im Nachbargebäude aus", erzählte Ochs. Trotzdem stehen die mittlerweile 2400 Bücher auf gerade einmal 26 Quadratmetern dicht beieinander. "Das ist auch unser größtes Problem." Die Bücherei könne nicht wachsen, obwohl es eine große Nachfrage gebe. "Es wäre aber auch zu viel Arbeit, noch mehr zu machen." Die beiden Büchereileiterinnen helfen ehrenamtlich, vier Stunden pro Woche öffnen sie die Bücherstube. Damit ist es aber noch lange nicht getan. Schließlich müssen sich die beiden auch darum kümmern, dass stets neue Schmöker in den Regalen stehen. Dabei unterstützt sie der katholische Borromäusverein, der viele kostenlose Büchereien wie die in Vilich-Müldorf ausstattet.

Während vor ein paar Jahren noch Kassetten angeboten wurden, haben sich Ochs und Brock nun auf Bücher spezialisiert. Das meiste ist Kinder- und Jugendliteratur, aber auch Erwachsene kommen oft vorbei. Wie Hildegard Krummrich von der Frauengemeinschaft. "Damals ging ich mit meinen Kindern in die Bücherei, heute hole ich Krimis für mich", sagte sie. Wegen der langjährigen Tradition fand sie es wichtig, dass die Bücherei ihr Jubiläum feiert. Auch, wenn Ochs gar nicht so viel Trubel wollte. So gab es nicht nur Bücher, sondern auch eine Krippenausstellung und eine Modelleisenbahn. "Wir sind das erste Mal hier und zeigen die teils selbstgemachten Krippen unserer Familie", sagte Renate Litzinger, die sogar Modelle aus Tirol zeigte. Der Eine-Welt-Laden verkaufte fair gehandelte Produkte und schenkte Kaffee aus. Die Frauengemeinschaft hatte den Kuchen dazu gebacken und servierte Erbsensuppe mit Würstchen.

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