Bottemelech's Jonge Rudi Blank und Fritz Meffert sind zu Mitgliedern ernannt worden

VILICH-MÜLDORF · Lachen und Kreischen tönte von der Böschung hinter der Mühlenbachhalle: Vor allem die Frauen im Publikum kriegten sich kaum ein, als es für Rudi Blank und Fritz Meffert ernst wurde.

 Fritz Meffert (liegend) und Rudi Blank werden von Präsident Christian Friedrich mit Bachwasser getauft.

Fritz Meffert (liegend) und Rudi Blank werden von Präsident Christian Friedrich mit Bachwasser getauft.

Foto: Max Malsch

Die beiden sind seit Samstagnachmittag offiziell Mitglieder der Vilich-Müldorfer Bottemelech's Jonge, und ihre Taufe war wie üblich eine reichlich amüsante Angelegenheit. Denn sie mussten sich auf eine quer über den Mühlenbach gelegte Leiter legen und zulassen, dass sie Präsident Christian Friedrich mit dem Wasser des Baches übergoss.

Dass sich dabei auch mal der eine oder andere Schlammbrocken in die riesige Kelle verfing, mit der er diese Zeremonie durchführte, war klar und reizte die Lachmuskeln der umstehenden Taufzeugen noch mehr. Ihre weißen Taufgewänder können sie jetzt jedenfalls wegschmeißen. Für die beiden war es aber genau so ein Spaß - und eine Ehre: Was tut man nicht alles, um endlich mit den Kameraden die Buttermilch trinken zu dürfen?

Zuvor wurden die Täuflinge auf einem bunt geschmückten Wagen durch den Ort gefahren. Das zog sich ein wenig hin, denn die Prozession wurde immer wieder von Menschen aufgehalten, die den Männern im Frack und mit Zylindern Bier aufdrängten. Letztlich kamen sie aber doch am Ziel an, wo ihr Taufpate Wolfgang Trilling dem Publikum darlegte, womit sie die Aufnahme in die Gemeinschaft verdient haben.

Der Ur-Vilich-Müldorfer Rudi Blank ist ohnehin schon seit Jahren Ehren-Bottemelech's Jonge, weil er die Truppe gerne und oft mit seinem Akkordeon musikalisch begleitet hat. Mit der Taufe wurde seine Zugehörigkeit also eigentlich nur offiziell gemacht. Gleiches gilt für Fritz Meffert. "Er ist ein Helfer, der immer da ist, wenn wir ihn brauchen", sagte Trilling. Seit mehr als zehn Jahren fährt er die Zugmaschine des Karnevalswagens und wurde deshalb als erster "Roadie" in die Gemeinschaft aufgenommen. Wegen seiner Berufstätigkeit sei es ihm bislang nicht möglich gewesen beizutreten. Jetzt, im Ruhestand, könne er sich das erlauben, so der Taufpate.

Natürlich wurde auch geschworen und gelobt: Immer ehrlich, treu und "jod em trinke" sollen die neuen Mitglieder sein, sie sollen das Geld in die Wirtschaft tragen, den Bottemelech's Jonge immer treu sein und dergleichen.

Dafür erhielten die Neulinge auch Privilegien, die der geschäftsführende Vizepräsident Helmut Sauff verlas: Unter anderem habe man ihnen daheim nun immer Filzschuhe, Kaffee oder Bier zu bringen und sie mit ausreichenden Geldmitteln "in allen gewünschten Währungen" auszustatten, wenn sie das Haus verlassen. Das Ganze wurde mit Buttermilch begossen. Davon solle man ja ohnehin jede Woche einen Liter trinken, meinte Sauff - um jung und schön zu bleiben.

Die Bottemelech's Jonge

1981 erinnerten sich bei einem Frühschoppen einige Vilich-Müldorfer wieder an die Junggesellengruppen, die sich "Buttermilchjungen" nannten, und an den Stammtisch "Bottemelech's Jonge". Sie beschlossen, den Namen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, und gründeten die heutige Gruppe.

Die Mitglieder tragen Frack und Zylinder, dazu weiße Turnschuhe, trinken Buttermilch und haben spaßige Traditionen wie die Taufe im Mühlenbach ins Leben gerufen. Vorrangig kümmern sie sich aber um den Ort, haben unter anderem mit Köttzügen den Erhalt der Mühlenbachhalle unterstützt und eine neue Pieta für das Heiligenhäuschen an der Burbankstraße angeschafft

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